Wer darf in Essen wählen?

In Essen leben fast 600.000 Menschen, aber nicht alle dürfen bei der Bundestagswahl wählen. Wir erklären Euch, wer wählen darf und wer nicht – und warum.

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Wer darf eigentlich in Deutschland wählen?

In Deutschland leben etwa 84,5 Millionen Menschen. Davon dürfen rund 59,2 Millionen Menschen am 23. Februar 2025 einen neuen Bundestag wählen. In Nordrhein-Westfalen (NRW) sind es 12,6 Millionen Wahlberechtigte. Es gibt klare Regeln, wer bei einer Bundestagswahl wählen darf. Laut dem Grundgesetz und dem Bundeswahlgesetz dürfen alle deutschen Staatsbürger wählen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind, seit mindestens drei Monaten in Deutschland leben und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Auch Deutsche, die im Ausland leben, können normalerweise mitwählen. Vom Wahlrecht ausgeschlossen sind laut Paragraf 13 des Bundeswahlgesetzes Personen, denen das Wahlrecht durch ein Gerichtsurteil entzogen wurde.

In Essen können knapp 400.000 Menschen mitwählen

In Essen leben insgesamt 597.066 Menschen. Davon sind 397.418 wahlberechtigt – das bedeutet, sie dürfen bei der nächsten Bundestagswahl Ihre Stimme abgeben. Der Rest der Essenerinnen und Essener darf nicht wählen. Das liegt daran, dass sie entweder noch nicht 18 Jahre alt sind (100.964 Menschen), keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder ihnen das Wahlrecht entzogen wurde (98.684 Menschen).

Es gibt aber auch viele Menschen, die eine doppelte Staatsangehörigkeit besitzen und trotzdem in Deutschland wählen dürfen, weil sie auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Besonders viele kommen aus der Türkei (25.201 Menschen), Polen (20.386 Menschen) oder Syrien (19.279 Menschen). Diese Menschen können bei Wahlen mitbestimmen und ihre Stimme für die Zukunft der Stadt und des Landes abgeben. In Essen werden ab Donnerstag (23. Januar) die Wahlbenachrichtigungen verschickt. Ab diesem Zeitpunkt können auch die Briefwahlunterlagen beantragt werden. Zudem wurden die Standorte für alle 309 Wahllokale festgelegt. Die Auszählung der Briefwahlstimmen wird in der Messe Essen erfolgen.

Viele Neuwähler in Essen: Wer jetzt wahlberechtigt ist

In diesem Jahr gibt es wieder einige Neuwähler. Insgesamt nehmen 15.104 Neuwählende an der Bundestagswahl 2025 teil. Neuwähler entstehen vor allem auf drei Wegen:

  1. Erreichen des Wahlalters: Sobald jemand 18 Jahre alt wird, darf er oder sie wählen, auch wenn die Person noch nie gewählt hat.
  2. Einbürgerung: Menschen, die aus einem anderen Land kommen und die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, werden wahlberechtigt und zählen dann auch zu den Neuwählern.
  3. Wiederherstellung des Wahlrechts: Wenn jemand, dem das Wahlrecht entzogen wurde, dieses wiederbekommt, darf die Person erneut wählen.
© Radio Essen
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So war die Bundestagswahl 2021

Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2021 waren in Essen und Mülheim insgesamt 529.528 Menschen wahlberechtigt, aufgeteilt auf drei Wahlbezirke. Wahlbezirk I umfasst den Nordwesten von Essen sowie Teile von Mülheim an der Ruhr, Wahlbezirk II deckt die nördlichen und östlichen Stadtteile von Essen ab, und Wahlbezirk III umfasst den Süden von Essen. Von den 529.528 Wahlberechtigten gingen 397.990 Menschen zur Wahl. Davon waren 394.200 Stimmen gültig.

Die Erststimmen bei der letzten Bundestagswahl in Essen wurden wie folgt verteilt: Die großen Parteien, die im Bundestag vertreten sind, erhielten insgesamt 374.282 Stimmen. Davon gingen 135.190 Erststimmen an die SPD, 103.460 an die CDU, 60.939 an die Grünen, 29.731 an die FDP, 31.944 an die AfD, 13.018 an die Linke.

Die kleineren Parteien, die nicht im Bundestag vertreten sind, erhielten insgesamt 19.918 Stimmen. Davon gingen 8.215 Stimmen an Die PARTEI, 4.387 an dieBasis, 3.992 an die FREIEN WÄHLER, 464 an die MLPD, 480 an die DKP, 137 an die LKR und 2.243 an Einzelbewerber/-innen.

Radio Essen berichtet rund um die Bundestagswahl 2025

Die Bundestagswahl 2025 wird etwas ganz Besonderes. Nachdem der Bundestag im Dezember aufgelöst wurde, müssen sich nicht nur die Parteien beeilen, sondern auch die bürokratische Seite, wie das Wahlamt, steht vor vielen Herausforderungen. Die Wahlbenachrichtigungen und Briefwahlunterlagen müssen schnell verschickt werden, und auch am Wahlabend wird es für die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die die Stimmen auszählen, sicher eine Menge Arbeit geben.

Radio Essen wird euch umfassend über diese besondere Wahl informieren. Wir sprechen mit Erstwählerinnen und Erstwählern sowie mit anderen Wählenden aus allen drei Wahlbezirken und stellen euch alle Direktkandidatinnen und Direktkandidaten vor. Alle wichtigen Infos findet Ihr rechtzeitig auf radioessen.de.

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