Weihnachtsmärkte in Essen mit weniger Musik: Schausteller enttäuscht

Auf den Weihnachtsmärkten in Essen wird es in diesem Jahr weniger Musik geben. Auch in Steele bleibt die Bühne teilweise geschlossen. Die GEMA spielt nicht mit. So reagieren die Schausteller.

© Radio Essen / Mona Belinskiy

Weihnachtsmärkte in Essen: So geht es mit der Musik weiter

In diesem Jahr gibt es wohl weniger Musik auf den Essener Weihnachtsmärkten. Der Grund dafür ist, dass die Urheberrechte für "Last Christmas" und Co. in diesem Jahr wieder ziemlich teuer sind. Das können sich nicht alle Standbetreiber und Veranstalter leisten. Eigentlich sollte es für solche Fälle einen speziellen Weihnachtsmarkttarif für die Schausteller geben, doch die GEMA hat sich in diesem Jahr nicht bereit erklärt, einen solchen Tarif anzubieten. Schon im letzten Jahr gab es die Diskussion und die Sorge der Schausteller, über die steigenden Preise. Albert Ritter, der Präsident der Schausteller, bedauert im Radio Essen-Interview die Entscheidung der GEMA und betont:

"Weihnachtsmusik gehört einfach zu der Stimmung auf den Weihnachtsmärkten dazu".

Oberbürgermeister Thomas Kufen hat die GEMA zu einer Einigung mit den Städten aufgefordert. Die GEMA verlangt selbst für Musikschulgruppen oder Schulchöre auf dem Weihnachtsmarkt Gebühren.

Weihnachtsmarkt in Essen: Steele mit weniger Bühnenprogramm

Trotz der Entscheidung der GEMA wird sich in der Essener Innenstadt nicht so viel ändern. An einige Weihnachtsmarktstände wird trotzdem Musik gespielt. Da gelten für die Karussells und den Ausschank Pauschalverträge für die Schausteller mit der GEMA. Diese Verträge gelten aber nicht nur für die Weihnachtsmärkte in Essen - sondern sind Ganzjahresverträge der jeweiligen Betreiber. Damit werden die Gebühren direkt für alle Veranstaltungen im Jahr abgedeckt. Einige Stände bleiben aufgrund der Kosten jedoch, wie im vergangenen Jahr, still. Auch Musik über den kompletten Markt ist deswegen nicht möglich. Probleme gibt es vor allem für kleinere Märkte. Große Veränderung wird es deshalb in Steele geben.

Die Bühne am Steeler Weihnachtsmarkt wird dieses Jahr nicht mehr an jedem Tag besetzt sein - um GEMA-Gebühren einzusparen. Die Folge: Das Bühnenprogramm gibt es nur noch mittwochs sowie am Wochenende, also Freitag bis Sonntag. An diesen Tagen gibt es sowohl Angebote für Kinder und Senioren als auch für Schlager- und Gospelfans. Das hat uns Leon Finger, Organisator des Weihnachtsmarkts in Steele, erzählt. Die Veranstalter müssen die GEMA-Gebühren hier tageweise bezahlen und haben aus diesem Grund beispielsweise das Seniorenprogramm von Donnerstag auf Mittwochabend verschoben.

Trotz GEMA-Hürden: Die ersten Stände in Essen werden aufgebaut

Trotz der gescheiterten GEMA-Verhandlungen werden in der Essener Innenstadt die ersten Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt getroffen. Seit Dienstag (15. Oktober) werden am Kennedyplatz und am Friedensplatz die ersten Stände aufgebaut. Die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) wird ihre Stände erst ab Ende Oktober aufbauen, da sie die Eröffnung der Essener Lichterwochen am 27. Oktober abwarten möchten. Danach werden zeitnah die Lichterkrone und die restlichen Buden aufgebaut. Der Weihnachtsmarkt in der Essener Innenstadt beginnt am 15. November und wird ähnlich aussehen wie im letzten Jahr. Für den Weihnachtsmarkt in Steele werden die ersten Buden bereits ab Donnerstag (17. Oktober) aufgebaut, da der Markt schon am 2. November beginnt.

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