Drogen und Kriegswaffen: Zollfahndung Essen im Großeinsatz

Das Zollfahndungsamt Essen war am Donnerstag (10. Oktober) im Großeinsatz. Es geht gegen eine internationale Bande. Die soll im großen Stil mit Drogen und Waffen handeln.

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Zoll in Essen im Großeinsatz

Seit dem frühen Donnerstagmorgen (10. Oktober) ist die Zollfahndung Essen im Großeinsatz. Knapp 400 Beamte aus Essen durchsuchen insgesamt 40 Objekte - in Nordrhein-Westfalen, Belgien, den Niederlanden und Spanien. Unterstützung bekommen sie dabei von den Zollfahndungsämtern Frankfurt am Main und Hannover. Auch die Hauptzollämter Aachen, Düsseldorf, Duisburg, Dortmund, Frankfurt am Main, Krefeld, Köln und Münster sind dabei. Zusätzlich unterstützen Spezialkräfte der Bundespolizei, der Landespolizei NRW und des Zollkriminalamtes.

Zoll Essen geht gegen Bande vor - Drogenhandel im großen Stil

Die Ermittlungen gehen gegen eine internationale Bande. Die steht im Verdacht, im großen Stile mit Drogen und Waffen zu handeln. Es geht um die illegale Einfuhr und den Handel mit Betäubungsmitteln im ein- bis dreistelligen Kilogrammbereich, so das Zollfahndungsamt Essen. Die Beschuldigten sollen insbesondere Amphetamin, Marihuana, Haschisch, Kokain, Ketamin und Ecstasy nach Deutschland eingeschmuggelt haben. Außerdem werden einige beschuldigt, mit Waffen zu handeln und gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu verstoßen. Die Durchsuchungen laufen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Duisburg.

Zollfahndung Essen zerschlägt internationalen Drogenring

Am Donnerstagnachmittag zog die Zollfahndung Essen dann Bilanz. Demnach gibt es einen großen Erfolg: Eine internationale Drogengruppierung wurde zerschlagen. Zehn Mitglieder, die der Gruppe angehören sollen, wurden in Deutschland und den Niederlanden festgenommen. Dabei wurden zudem fast 60 Kilogramm Betäubungsmittel, zwei Cannabis-Plantagen, über 350.000 Euro Bargeld, Waffen, Munition und 500 Gramm Sprengstoff sichergestellt.

Die Ermittlungen gegen die Gruppe werden laut dem Zollfahndungsamt Essen seit 2022 geführt. Demnach bestehe die Gruppe aus 25 Tätern. Die Gruppierung soll Drogen in einer Größenordnung von etwa 200 Litern Amphetaminöl, 313 Kilogramm Marihuana, 61 Kilogramm Haschisch, 20 Kilogramm Amphetamin, 7 kg Kokain, 2 Kilogramm Ketamin und 16.000 Stück Ecstasy-Tabletten in Deutschland sowie international gehandelt und eingeschmuggelt haben.

In der Vergangenheit wurden schon ungefähr 15 Kilogramm Amphetamin, etwa 449 Kilogramm Cannabis, fast 2 Kilogramm Kokain sowie zwei Schusswaffen sichergestellt, sagt der Zoll.

Zollfahndung Essen stellt Massen an Drogen sicher

"Die intensiven Ermittlungen führten nicht nur zur Identifikation und Festnahme der Verantwortlichen für die illegalen Aktivitäten, sondern darüber hinaus auch zur umfänglichen Aufklärung des Modus operandi und der gesamten Lieferkette der Betäubungsmittel sowie der Entlarvung der Empfänger in Deutschland", so die Bilanz der Zollfahndung.

Gegen sieben Beschuldigte wurden Haftbefehle vollstreckt, einer davon in den Niederlanden. Drei weitere Personen wurden festgenommen und werden am Freitag (11.10.) auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg einem Haftrichter vorgeführt. Bei den Durchsuchungen in Belgien wurde unter anderem ein Revolver sowie Amphetamin sichergestellt. In den Niederlanden wurden u.a. 500g Sprengstoff sichergestellt. In mehreren Objekten in Köln, Alfter, Erftstadt, Würselen, Duisburg, Bonn, Bönen, Neuss und Herzogenrath wurden u.a. insgesamt über 45 Kilogramm Cannabis, 5,7 Kilogramm Kokain, 1,6 Kilogramm Amphetamin, 800 g Crystal Meth, mutmaßlich mit Tetrahydrocannabinol (THC) versetzte Süßigkeiten, Munition, Elektroschocker, Schlagstock, Anabolika, etwa 356.000 Euro in bar sowie drei Luxusuhren sichergestellt. Weiter wurden schriftliche und elektronische Beweismittel gesichert. Der Straßenverkaufswert der am Donnerstag sichergestellten Drogen beläuft sich auf etwa 950.000 Euro.

Die Ermittlungen dauern jetzt weiter an. In Essen wurde kein Gebäude durchsucht, dafür in Alfter, Bonn, Bönen, Bornheim, Duisburg, Erftstadt, Herzogenrath, Kamen, Köln, Neuss, Solingen, Wachtberg, Würselen, Belgien und den Niederlanden.

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