Verhinderter Amoklauf in Essen: Schüler wollte "möglichst viele" Menschen töten

Das Bundesinnenministerium hat sich zum verhinderten Amoklauf in Essen geäußert. Der 16-jährige Schüler wollte demnach in Borbeck offenbar viele Menschen töten. Die Ermittlungen laufen weiter.

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© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Bundesregierung äußert sich zu Amokalarm in Essen

"Möglichst viele" Schüler und Lehrer wollte ein 16-Jähriger bei seinem geplanten Amoklauf in Borbeck töten. So steht es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion der Linken im Bundestag. Die Antwort liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Darin steht demnach auch, dass mögliche Verbindungen zu rechtsextremen Parteien oder Organisationen geprüft werden. Die Sicherheitsbehörden hätten den 16-Jährigen bis zum Tag der Tat nicht auf dem Schirm gehabt, heißt es. Konkreter wird die Regierung nicht - man wolle die laufenden Ermittlungen und die Suche nach möglichen Mitwissern nicht gefährden.

Polizei Essen nimmt Schüler aus Borbeck fest

Am 12. Mai hat die Polizei den Amoklauf am Don-Bosco-Gymnasium wohl gerade noch so verhindert. Sie hatte kurz zuvor den entscheidenden Hinweis von einem Mitschüler des 16-Jährigen bekommen. Daraufhin wurde die Wohnung, in der der Schüler mit seinen Eltern lebt, gestürmt. Im Kinderzimmer des Schülers wurden selbst gebaute Bomben, ein selbst gebautes Gewehr, eine Armbrust mit Pfeilen und explosives Material gefunden. Außerdem auch zahlreiche rechtsextreme, antisemitische und antimuslimische Schriften. Das Don-Bosco-Gymnasium wurde daraufhin abgesperrt, alles wurde nach versteckten Bomben durchsucht. Auch die Realschule am Schloss Borbeck wurde abgeriegelt.

Amokalarm: Schüler aus Essen in Untersuchungshaft

Im Don-Bosco-Gymnasium ist nach dem Vorfall für einige Tage der Unterricht ausgefallen. Danach hat die Schule aber schnell wieder auf einen normalen Alltag gesetzt. "Alle Psychologen sagen zu uns, wir sollen möglichst schnell zur Normalität zurückkommen", sagt Don-Bosco Schulleiter Lothar Hesse. Schülerinnen und Schüler, die über den verhinderten Amoklauf sprechen möchten, bekommen aber Hilfe. In dem Fall ermittelt der Generalbundesanwalt. Der 16-jährige Verdächtige sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.

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