ThyssenKrupp in Essen behält Stahl-Sparte

Der Essener ThyssenKrupp-Konzern will offenbar doch an seinem Stahl-Geschäft festhalten. Verkaufsgespräche mit dem britischen Konkurrenten Liberty Steel seien abgebrochen worden, schreibt der Konzern. Er will stattdessen jetzt "aus eigener Kraft" eine zukunftsfähige Aufstellung des Stahl-Geschäfts vorantreiben.

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Essen: ThyssenKrupp setzt weiter auf Stahl

Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp will sein Stahlgeschäft doch nicht an den britischen Konkurrenten Liberty Steel verkaufen. Die Gespräche über einen Verkauf von "Thyssenkrupp Steel Europe" seien beendet worden, teilte ThyssenKrupp gestern Abend (17. Februar) mit. Ein Verkauf des Stahlgeschäfts an Liberty Steel sei damit vom Tisch. Die Vorstellungen über den Wert des Unternehmens und die Details eines möglichen Verkaufs hätten weit auseinander

gelegen. Thyssenkrupp will jetzt stattdessen eine zukunftsfähige Aufstellung des Stahlgeschäfts aus eigener Kraft weiter vorantreiben.

Stahlgeschäft bei ThyssenKrupp tief in der Krise

Die Stahlsparte bei ThyssenKrupp hatte zuletzt stark unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. Im letzten Geschäftsjahr stand unter dem Strich ein Verlust von fast einer Milliarde Euro. Inzwischen sieht die Entwicklung allerdings wieder besser aus. Das Ergebnis im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 konnte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern, von minus 144 Millionen Euro auf einen Gewinn von 22 Millionen Euro. Gründe dafür waren unter anderem ein wieder besseres Geschäft der Automobil-Branche und eine stärkere Nachfrage bei Hausgeräten und in der Bauindustrie, heißt es. Das Stahlgeschäft gehört zum absoluten Kern des Essener Traditionskonzerns ThyssenKrupp.

ThyssenKrupp und Stahl: Pläne für die Zukunft

Um die Stahlsparte wieder nach vorn zu bringen, hatte Thyssenkrupp zuletzt Investitionen von gut 700 Millionen Euro freigegeben. Es ist laut Konzern das größte Investitionsprogramm beim Stahl seit fast zwei Jahrzehnten. Mit dem Geld sollen unter anderem die Werke in Bochum und Duisburg modernisiert und fit für die Zukunft und die gestiegenen Anforderungen der Autoindustrie gemacht wreden. Dafür sollen in der Stahlsparte allerdings mehr Stellen gestrichen werden als bisher geplant.

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