Tankstelle in Essen verkauft erstmals nachhaltigen Bio-Kraftstoff

In Essen eröffnet heute eine neue Tankstelle, die Klimadiesel 90 verkauft. Das ist ein nachhaltiger Kraftstoff, der aber eigentlich offiziell noch nicht zugelassen ist.

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Tankstelle in Essen verkauft klimafreundlichen Kraftstoff

In Essen-Heisingen macht eine neue "Tramin"-Tankstelle auf. Sie ist die erste in Essen, die auch Klimadiesel 90 anbietet. Das ist ein Bio-Kraftstoff, der aus hydrierten Pflanzenölen, Fetten und wiederverwertbaren Abfällen hergestellt wird. Er gilt als klimafreundlich, weil er nicht aus Erdöl gewonnen wird und daher weniger CO2 ausstößt. Die Produktion ist allerdings relativ aufwendig. Deshalb müssen Autofahrer für Klimadiesel an der Tankstelle in Heisingen gut 35 Cent mehr als für normalen Diesel zahlen. Grundsätzlich können die meisten Diesel-Fahrzeuge mit Klimadiesel betankt werden. Fahrzeughalter erkennen das an der Bezeichnung "XTL", die im Tankdeckel oder im Handbuch steht. Der Verkauf von Klimadiesel an alle Autofahrer ist allerdings offiziell noch gar nicht zugelassen. Die Bundesregierung plant, in Zukunft solche synthetischen Kraftstoffe zu erlauben. Die Garant Energie GmbH, der die "Tramin"-Tankstelle in Heisingen gehört, hat auf Radio Essen-Nachfrage gesagt, dass der Verkauf abgeklärt sei und sie den Kraftstoff bereits jetzt problemlos verkaufen dürfen. Immerhin sei er bei der Firma bereits vorrätig. Es handele sich aber um eine Grauzone, hieß es.

ADAC bewertet neuen Kraftstoff in Essen

Grundsätzlich unterstützt der ADAC alternative Kraftstoffe, die zum Klimaschutz beitragen. Der CO2-Ausstoß ist beim Klimadiesel deutlich geringer. Allerdings kritisiert der ADAC, dass die Produktion des Bio-Kraftstoffs nicht aus erneuerbaren Energien stammt und somit nicht klimafreundlicher ist. Auch die Transporte der Kraftstoffe seien meist nicht nachhaltig. Für die "Tramin"-Tankstelle in Essen-Heisingen wird beispielsweise Kraftstoff aus Finnland importiert. Der ADAC sieht diese Transporte aber kritisch, sagte uns ADAC-Pressesprecher Johannes Giewald: "Es nützt ja nichts, wenn der Kraftstoff weniger CO2 ausstößt, er aber mit dem schwerölverbrennenden Supertanker nach Europa gefahren wird. Dann wäre es auch falsch vom Klimadiesel zu sprechen."

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