Streit um besondere Siedlung in Essen geht weiter

In Essen wird um den Erhalt einer alten Siedlung in Stadtwald gestritten. Die Anwohnerinnen und Anwohner würden alles gern so behalten wie es jetzt ist. Die Siedlung hat einen sehr eigenen Charakter. Der Architekt hat sich eine Menge überlegt bei dem Entwurf. Was der Siedlung jetzt droht.

© Stadt Essen

Alte Siedlung in Essen stehenlassen oder neu bauen?

In Essen-Stadtwald wird in der Eyhof-Siedlung darüber diskutiert, ob die Siedlung so stehen bleibt oder doch einzelne Häuser am Rande der Siedlung abgerissen und neu gebaut werden. Noch liegen bei der Stadt Essen keine Anträge für einen Abriss der Häuser vor. Es gab nur erste Gespräche, sagt ein Sprecher der Stadt auf Radio Essen-Nachfrage. Trotzdem ist die Aufregung in der Eyhof-Siedlung groß. Die Anwohnerinnen und Anwohner diskutieren schon länger mit den Politikerinnen und Politikern über eine sogenannte Erhaltungssatzung. Damit könnte ein Abriss von Häusern in der Siedlung möglicherweise verhindert werden. Gleichzeitig würde es dann auch weiterhin nur wenige Möglichkeiten für Modernisierungen und Umbauten geben.

Stadt Essen äußert sich zu möglichen Abriss

In der historischen Eyhof-Siedlung in Stadtwald werden so schnell wohl keine Abrissbagger anrollen. Bisher liegen keine Anträge vor, dass Gebäude abgerissen werden sollen, hat die Stadt gestern gegenüber der Politik klargestellt. Sie will jetzt mit den verschiedenen Eigentümern der Gebäude sprechen. Außerdem ist auch eine Bürgerversammlung geplant. Ob die Stadt einen Abriss von Häusern mit einer sogenannten Erhaltungssatzung zumindest deutlich schwieriger macht, wird dann erst nach der Sommerpause entschieden. Gutachter sagen, dass die Eyhof-Siedlung aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts schützenswert ist.

Essen hat ein echtes Kleinod - die Eyhof-Siedlung in Stadtwald

Die Siedlung in Essen-Stadtwald hat einen ganz besonderen Charakter. Sie wurde 1920/1921 nach den Entwürfen des Architekten Josef Rings erbaut. Er hat eine geschlossene Siedlung entworfen am Rande des Waldes. Eine Straße führt um die Siedlung herum. Innen drinnen gibt es grüne Plätze und die Häuser haben Vorgärten und große Gärten nach hintenraus. Die Siedlung ist eine Gesamtkomposition mit Freiräumen und Durchblicken zum Wald. In den unterschiedlichen Gebäudetypen sollten von Anfang an Menschen mit unterschiedlichem Einkommen wohnen, so der Plan damals. Der funktioniert praktisch bis heute so in den Ein- und Mehrfamilienhäusern. Ein Gutachterbüro schlägt deshalb auch vor, die Siedlung so zu erhalten wie sie ist, weil sie eine einzigartige städtebauliche Eigenart besitzt.

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