Streit in Essen um Hundewiese
Veröffentlicht: Montag, 31.07.2023 05:54
Die Hundewiese in Essen am Moltkeplatz im Südostviertel soll weg. Hundefreunde haben Unterschriften dagegen gesammelt, aber vermutlich nicht genug.
Hundefreunde in Essen brauchen etwa 2.800 Unterschriften für Bürgerentscheid
Die Unterschriften in Essen für den Erhalt der Hundewiese am Moltkeplatz werden am Montag (31. Juli) beim Wahlamt der Stadt Essen abgegeben. Die Hundefreunde haben vier Monate lang gesammelt, damit ihre Tiere dort weiterhin ohne Leine laufen dürfen. Sie wollen das mit einem Bürgerentscheid durchsetzen. Aber die Chancen sind schlecht. Etwa 2800 gültige Unterschriften brauchen sie, damit ein Bürgerentscheid überhaupt ins Rollen kommen kann. Einige Tagen vor dem Ende der Abgabefrist hatten sie erst etwas mehr als die Hälfte der Unterschriften zusammen bekommen. So wie es aussieht, werden sie ihr Ziel verfehlen, dann kommt die Hundewiese weg.
Langer Streit zwischen Kunst- und Hunde-Liebhabern
Der Streit um die Hundewiese am Moltkeplatz sorgt immer wieder für miese Stimmung im Südviertel. Seit Jahrzehnten teilen sich Hunde und Kunstliebhaber eine Wiese. Jetzt sollen die Hunde weg. Auf der Wiese stehen mehrere große Skulpturen aus Metall, Stein und Holz. Kunstliebhaber klagen über Hundehaufen auf der Wiese und befürchten, dass die meterhohen Skulpturen umkippen könnten, wenn Hunde an den Fundamenten buddeln. Die Hundebesitzer halten das für einen Vorwand, um sie von der Wiese zu vertreiben.
Politisch ist das Thema längst entschieden. Die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk I hatte im Frühjahr 2023 entschieden, dass die Hundewiese wegkommt und Hunde dort künftig angeleint sein müssen. Als Ersatz soll eine schmale Wiese auf der anderen Seite des Bahndamms eingezäunt und zur Hundewiese erklärt werden. Dort dürften dann Hunde auch ohne Leine laufen. Die Hundehalter halten die Wiese hinter dem Bahndamm für ungeeignet. Sie sei zu klein und würde bei Regen zur Schlammgrube, weil das Wasser schlecht abläuft.
