Streik in Essen: Verdi ruft wieder zum Arbeitskampf auf

Bei uns in Essen soll es am Montag die nächsten Warnstreiks geben. Außerdem ist eine große Demo der Gewerkschaft Verdi geplant.

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Streiks in Essen: Alle Bereiche im öffentlichen Dienst betroffen

In Essen steht der nächste größere Warnstreik an: Die Gewerkschaft Verdi ruft alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst dazu auf, ihre Arbeit am Montag (27. Februar) niederzulegen. Zuvor hatten die Arbeitgeber bei den zweitägigen Verhandlungen in Potsdam ein Angebot vorgelegt. Das sieht so aus: Eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten. Auch ein Inflationsausgleich in zwei Raten in Höhe von 1500 sowie 1000 Euro wurde vorgeschlagen. Verdi-Chef Frank Werneke findet dieses Angebot aber "krass unsozial", sagte er in Potsdam - und möchte deshalb bei den Streiks "noch eine Schippe drauflegen."

Verdi fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für die Angestellten 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Vor rund zwei Wochen hatte bereits die Ruhrbahn in Essen gestreikt.

Wie erlebt Ihr die Streiks? Nehmt Ihr die Kinder mit zur Arbeit, fahrt mit dem Fahrrad statt mit der Bahn oder bleibt - wenn's geht - im Home Office? Erzählt es uns gerne als Whatsapp-Sprachnachricht unter 0201 245 85 85!

Entsorgungsbetriebe Essen und Ruhrbahn streiken am Montag

Was bedeuten die Warnstreiks für Essen? Die Busse und Bahnen der Ruhrbahn werden nicht fahren, erst am Dienstag (28. Februar) nimmt die Ruhrbahn wieder ihren normalen Betrieb auf. Die Züge der Deutschen Bahn sind nicht betroffen. Auch die Mülltonnen werden nicht abgeholt, denn die Entsorgungsbetriebe beteiligen sich ebenfalls an den Warnstreiks. Die EBE empfiehlt betroffenen Haushalten den Restmüll neben die Graue Tonne zu stellen, sodass sie bei der nächsten Leerung mitgenommen werden kann. Betroffen sind die Grauen, Braunen und Blauen Tonnen. Außerdem soll kein Sperrmüll bereitgestellt werden.

Die Recyclinghöfe an der Lierfeldstraße in Altenessen sowie an der Laupendahler Landstraße in Werden sowie die anderen Standorte bleiben am Montag komplett geschlossen.

Massive Einschränkungen auch bei Stadtverwaltung in Essen

Auch bei der Stadtverwaltung wird es durch die Warnstreiks Auswirkungen geben. Es werden voraussichtlich Beschäftigte, Auszubildende und Praktikanten der Stadt Essen die Arbeit niederlegen. Betriebsabläufe in unterschiedlichen Bereichen könnten also beeinträchtigt sein. Es ist laut der Stadt möglich, dass beispielsweise das Rathaus Porscheplatz geschlossen bleiben muss. Auch die (Teil-) Schließung weiterer Ämter und Dienststellen ist nicht ausgeschlossen. Bürgerinnen und Bürger sollen aufschiebbare Angelegenheiten am besten an einem anderen Tag erledigen, rät die Stadt Essen auf ihrer Seite.

Ob und welche städtischen Kitas geschlossen bleiben, ist aktuell noch unklar. Eltern sollen aber so früh wie möglich informiert werden. Die Betreuung der Kinder aus geschlossenen Kitas in anderen Einrichtungen wird nicht möglich sein. Auch im Offenen Ganztag an den Schulen in Essen kann es zu Einschränkungen kommen.

Alltag in Essen durch Streik lahmgelegt

Der Familienpunkt des Jugendamtes bleibt am Montag geschlossen - auch die Volkshochschule in Essen ist betroffen. Sie bleibt zwar geöffnet, der Kursbetrieb wird aber ab 15:30 Uhr eingestellt. Alle Kurstermine, die bis dahin nicht beendet sein würden, müssen laut der Stadt ausfallen.

Und es sind noch weitere Stellen betroffen: das Essener Systemhaus sowie die Sport- und Bäderbetriebe. Es könnte auch Auswirkungen auf die Schwimmbäder und andere Sportplätze haben - das kann die Stadt noch nicht beantworten.

Der Grugapark in Essen bleibt von 9 bis 16 Uhr geöffnet - unter anderem die Pflanzenhäuser bleiben aber geschlossen. Auch der Bestattungsbetrieb wird gewährleistet bleiben, sagt die Stadt.

Auch Demo in Essen geplant

Zusätzlich zum Warnstreik ist bei der Essener Polizei auch eine Demo angemeldet worden. Die soll von 8 bis 10 Uhr stattfinden. Los geht es am Ruhrverband und am Hirschlandplatz in der Innenstadt soll es danach eine Abschlusskundgebung geben. Etwa 2.500 Teilnehmer sind laut der Polizei angemeldet.

Flughäfen in NRW streiken ebenfalls

Auch an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf soll gestreikt werden. In Köln/Bonn beginnt der Streik in der Nacht von Sonntag auf Montag - am Flughafen Düsseldorf kurz darauf. Die Warnstreiks enden jeweils in der Nacht von Montag auf Dienstag.

Die beiden Flughäfen rechnen mit Flugausfällen und längeren Wartezeiten. Passagiere werden gebeten, sich vor der Anreise an den Flughafen bei der Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob und wie ihre Flüge betroffen sind.

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