Steigende Spritpreise in Essen: So reagieren die Autofahrerinnen und Autobesitzer

Veröffentlicht: Montag, 07.03.2022 20:02

Am Wochenende sind die Preise für einen Liter Super-Benzin über zwei Euro gestiegen. Wir haben die Essenerinnen und Essener gefragt, wie sie damit umgehen und Tipps zum Spritsparen zusammengestellt.

Schock an den Zapfsäulen in Essen

Mit großen Augen schaut Melanie der digitalen Anzeige an der Zapfsäule dabei zu, wie die Zahlen steigen und steigen. Bei knapp über 30 Euro ist Schluss. 1,97 Euro zahlt sie an diesem Montagnachmittag für einen Liter Super Benzin. Melanie ist auf das Auto angewiesen: Sie wohnt in Altendorf und muss zur Arbeit zum Düsseldorfer Flughafen - manchmal auch so früh morgens, dass noch keine Busse oder Bahnen von Altendorf zum Hauptbahnhof fahren, von wo aus sie zu ihrer Arbeitsstelle kommen könnte. "Ich bin auf das Auto angewiesen", sagt sie beim Tanken gegenüber dem Radio Essen-Stadtreporter.

Bei Preisen von mehr als zwei Euro pro Liter Super tut der Weg zur Arbeit ganz schön weh. "Ich versuche jetzt, nachmittags oder abends zu tanken", erklärt die junge Frau ihre Taktik, an der Zapfsäule zumindest ein paar Euro zu sparen. Damit ist Melanie in Essen nicht alleine.

Benzinpreise in Essen auf Rekordhoch

Am Sonntag (6. März) waren die Spritpreise in Deutschland nach ADAC-Angaben so hoch wie noch nie. Der sagt auch, dass Kraftstoffe wegen dem steigenden Ölpreis immer teurer werden. Die laufenden Verhandlungen zum iranischen Atomabkommen und der Krieg in der Ukraine machen den Einkauf und Transport von Gas und Öl nicht günstiger. Experten stimmen eher der Essenerin zu, die ihren Kleinwagen volltankt und sagt: "Es wird vermutlich noch schlimmer."

"Ich laufe jetzt mehr, ich benutze die Bahn wieder." Renata aus Stoppenberg

Auch Peter aus Dellwig muss diese Entwicklung hinnehmen. Er sagt: "Mir bleibt nichts anderes übrig." Auch er ist auf den Wagen angewiesen, um zur Arbeit zu kommen. Er spielt mit dem Gedanken, mit seinem Arbeitgeber über Vergünstigungen wie eine Tankkarte zu sprechen. Renata aus Stoppenberg sitzt im Auto ihre Vaters. Sie hat schon die Reißleine gezogen und erzählt ins Radio Essen-Mikrofon: "Ich laufe jetzt mehr, ich benutze die Bahn wieder."

Benzinpreise in Essen: Wie viel würdet Ihr zahlen?

Bei den aktuell hohen Preisen dürften immer mehr von Euch mit dem Gedanken spielen, das Auto stehen zu lassen. Marcel tankt seinen schwarzen Kleinwagen gerade nur, weil er morgens verschlafen hat. "Normalerweise fahre ich schon mit dem Fahrrad", erzählt er. "Beim Tanken zahle ich die Strafe fürs Verschlafen." Renata aus Stoppenberg ist schon auf Bus und Bahn umgestiegen, andere beklagen, dass sie aufs Auto angewiesen sind.

"Bei 2,20 Euro ist Schluss." Chiara aus Rüttenscheid

Chiara aus Rüttenscheid hat eine klare Grenze: Wenn's in Richtung 2,20 Euro geht, lässt sie das Auto stehen und steigt auf Bus und Bahn um. Und Ihr? Stimmt hier ab, diskutiert mit auf Facebook und Instagram oder schickt uns Eure Meinung als Whatsapp-Sprachnachricht fürs Programm!

Radio Essen-Tipps zum Sprit-Sparen

Selbst Diesel ist mittlerweile teurer als Super E10, aber günstiger als Super. Da liegt die Idee nahe, statt Super E5 einfach den Biokraftstoff E10 zu tanken. Die meisten "Benziner" vertragen beide Kraftstoffe. Ob das eine gute Idee ist? Im Radio Essen-Selbstversuch hat sich herausgestellt, was ein Mitarbeiter einer KFZ-Werkstatt vorausgesagt hat: Wer E10 tankt, verbraucht mehr Sprit. Der ADAC gibt den Mehrverbrauch mit zwischen 1 und bis zu 1,5 Prozent an. Ob sich der Mehrverbrauch im Tank durch günstigere Spritpreise im Geldbeutel widerspiegeln, hängt also vom Preisunterschied zwischen E5 und E10 ab aber auch von der Art des Autos, der Fahrweise etc. Am besten probiert Ihr es einfach selbst aus.

Was Ihr stattdessen tun könnt, um Sprit zu sparen: