Stadt Essen prüft Schließung von Schnell-Testzentren wegen möglichen Betrugs

Die Stadt Essen prüft, ob sie die Corona-Schnelltestzentren des Betreibers MediCan schließen kann. Dem Betreiber wird Betrug bei der Abrechnung der Tests vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt in dem Fall gegen MediCan.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Stadt Essen prüft weiteres Vorgehen mit Testzentrums-Betreiber

Noch konnte die Stadt Essen auf Radio Essen-Nachfrage keine endgültige Antwort geben. Sie prüft aber, ob die Corona-Schnelltestzentren des Betreibers MediCan geschlossen werden können. Das Gesundheitsamt würde dem Betreiber dann die Genehmigung für den Betrieb der Zentren entziehen und diese müssten dann schließen. Testzentren des Betreibers stehen in Essen unter anderem bei IKEA, in Borbeck, Altenessen, Frillendorf, Rellinghausen und Kettwig.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen MediCan wegen Betrugs

Dem Betreiber MediCan aus Bochum wird Betrug bei der Abrechnung der Tests vorgeworfen. Er soll bei mehr Tests angegeben haben als wirklich gemacht wurden. Noch stehen die Ermittlungen dazu aber am Anfang. Die Abrechnung der Tests hat die Kassenärztliche Vereinigung übernommen. Diese sieht sich nach eigenen Angaben nicht in der Lage zu überprüfen, ob die eingereichten Zahlen für die Abrechnung mit den Tests übereinstimmen. Es gäbe datenschutzrechtliche Hürden dafür, schreibt die KV auf Radio Essen-Nachfrage.

Der Fall sorgt inzwischen bundesweit für Empörung, da es um Steuergelder geht. Die Bundesregierung zahlt für die Tests. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schlägt vor, dass die Gesundheitsämter der Städte die Testzentren kontrollieren sollen. Laut einer Sprecherin der Stadt Essen müsse das aber noch dringend geklärt werden.

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