Stadt Essen beginnt mit Umbau der Rüttenscheider Straße
Veröffentlicht: Freitag, 11.10.2024 07:50
Die Stadt Essen startet mit dem Umbau der Rüttenscheider Straße. Welche Änderungen jetzt auf Euch zukommen, lest Ihr hier im Überblick.
Stadt Essen beginnt mit Umbau der Rü
Nach heftigen Diskussionen beginnt die Stadt in den Herbstferien, die Rü umzubauen. Dafür stellt sie Schilder auf und bringt Markierungen auf der Fahrbahn an. Der Umbau ist ein Kompromiss und wurde im November 2023 im Rat der Stadt beschlossen. Autos rollen von jetzt an kaum noch über die Rü, Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sollen mit dem Umbau in Zukunft mehr Platz haben und sicherer über die Rü fahren können. Viele Geschäftsleute entlang der Rü hatten ihre Sorgen geäußert, dass ihre Kundinnen und Kunden in Zukunft nicht mehr zu ihnen kommen. Jeder Punkt auf der Rü wird aber auch mit dem neuen Verkehrskonzept mit dem Auto erreichbar sein. Autofahrer müssen dafür allerdings einige Umwege fahren.
So sieht der Zeitplan für den Umbau der Rü in Essen aus
Die Stadt fängt am Montag (14. Oktober) mit den Arbeiten an und plant sie auch in den Herbstferien fertigzubekommen. Während die Markierungen auf die Straße angebracht werden, kann es zu Verkehrseinschränkungen kommen. Für den Umbau werden insgesamt 34 neue Schilder angebracht und vier alte abmontiert, es gibt auch fünf neue Masten. Wenn der Umbau fertig ist, schaut sich die Stadt an, wie die neue Verkehrsführung läuft. Sie plant auch einen gemeinsamen Info-Tag mit der Polizei und dem Ordnungsamt. Hier kann jeder, der interessiert ist, kommen. Es sollen auch noch weitere Ladezonen dazukommen. Im neuen Jahr soll das Konzept weiter umgesetzt werden. Es sollen sogenannte Wechselverkehrszeichen, auch bekannt als LED-Tafeln, angebracht werden und bestehende Parkhäuser optimiert werden. Ab 2026 sollen das Parkhaus oder die Parkplakette im Detail geplant werden.
Umbau in Essen: Noch hält sich nicht jeder dran
Zum Start am Montag (14. Oktober) sind die ersten Schilder aufgestellt worden. Los ging es an der Huyssenallee und am Rüttenscheider Stern. Auch an den Seitenstraßen, zum Beispiel an der Christophstraße. Zum frühen Nachmittag wurden die Arbeiten aufgrund des Regens abgebrochen. Markierungen sind nur teilweise schon gemacht worden. Der erste Eindruck von unserem Radio Essen-Stadtreporter vor Ort: Bisher hält sich kaum ein Autofahrer an die neuen Schilder. Die Durchfahrtsverbote gelten aber schon jetzt, sagt die Stadt. Es sei aber Aufgabe der Polizei, das zu kontrollieren. Da noch nicht alle Schilder stehen und es bald noch einen Infotag gibt, wird es wohl eine gewisse Gewöhnungszeit geben, bis die Einhaltung der neuen Verkehrsregeln auch wirklich kontrolliert wird. Teilweise gab es am Montag schon etwas Chaos, weil der ein oder andere etwas nachdenken musste, wohin er abbiegt, weil er nicht mehr geradeaus fahren darf.
Kreuzung Huyssenallee/Friedrichstraße/Hohenzollernstraße
Für Fahrradfahrer
Radfahrer bekommen jetzt einen neuen roten Radweg, der setzt am bestehenden Streifen auf der Huyssenallee an und geht bis zur Kreuzung.
Für Autofahrer
Wenn Ihr mit dem Auto von der Huyssenallee kommt, könnt Ihr dann nicht mehr geradeaus auf die Rüttenscheider Straße fahren. Stattdessen müsst Ihr an der Kreuzung links auf die Hohenzollernstraße in Richtung Huttrop und Steele oder rechts auf die die Friedrichsstraße in Richtung Holsterhausen oder Frohnhausen abbiegen.
Kreuzung Rüttenscheider Stern
Für Fahrradfahrer
Hier die einzige Änderung: Wenn Ihr von der Klarastraße auf die Rüttenscheider Straße in Richtung Martinstraße abbiegen wollt, könnt Ihr dafür in Zukunft einen neuen roten Radweg nutzen.
Für Autofahrer
Kommt Ihr von Norden, könnt Ihr in Richtung Martinstraße nicht mehr geradeaus über die Rüttenscheider Straße fahren. Ihr müsst in Richtung Rüttenscheider Markt entweder links abbiegen auf die Klarastraße oder in Fahrtrichtung Alfredstraße rechts auf die Alfredstraße. Kommt Ihr von der Zweigertstraße, könnt Ihr geradeaus auf die Klarastraße und rechts auf die Rüttenscheider Straße abbiegen. Das Ganze ist aber auf 100 Meter bis zur Christophstraße begrenzt. Hier könnt Ihr nur auf die Christophstraße in Richtung Alfredstraße rechts abbiegen. Kommt Ihr von der Klarastraße, könnt Ihr nicht mehr links auf die Rüttenscheider Str. abbiegen. Entweder Ihr fahrt rechts auf die Rüttenscheider Straße in Richtung Huyssenallee oder geradeaus auf die Zweigertstraße in Richtung Alfredstraße weiter.
Kreuzung Manfredstraße
Hier ändert sich für Radfahrer nichts. Seid Ihr mit dem Auto unterwegs, kommt Ihr auch hier aus südlicher Richtung ab der Manfredstraße nicht mehr auf die Rüttenscheider Straße. Der Autoverkehr wird per U-Turn in die entgegensetzte Richtung auf die Rüttenscheider Straße geleitet. Der Bus und Bahn-Verkehr ist von den Änderungen nicht betroffen und darf die Rüttenscheider Straße gemäß des Linienfahrplans befahren. Das gilt aber nicht für Taxis und den Lieferverkehr, sie müssen sich an die neuen Änderungen halten.
Stadt Essen will Ladezonen einrichten
Auf der Rü sollen für den Lieferverkehr aber zwei Ladezonen eingerichtet werden. Die erste Ladezone umfasst 12 Meter und wird auf Höhe der Hausnummer 136 zwischen 8 und 20 Uhr eingerichtet. Zu allen anderen Zeiten soll die Zone wie bisher als Taxi-Zone genutzt werden. Durch die Kombi-Nutzung entfallen zwei Stellplätze. Die zweite Zone wird auf Höhe der Hausnummer 16 eingerichtet. Sie soll eine Länge von 10 Metern bekommen. Auch diese können Lieferautos zwischen 8 und 20 Uhr nutzen. Vorher war die Fläche ein Motorradstellplatz. Ob auch diese Ladezone kombiniert genutzt wird, steht noch nicht fest. Radfahrer bekommen an der Kreuzung Martinstraße/Franziskastraße vor der Ampel in Richtung Rüttenscheider Stern eine extra Haltelinie.
So reagieren die Menschen und Händler in Essen auf den Umbau
Nach wie vor gehen die Meinungen über die neue Verkehrsführung auf der Rü auseinander. Unsere Radio Essen-Stadtreporterin hat mit Einigen von Euch und den Händlern auf der Rü gesprochen. Das Ergebnis: Manche waren überrascht, dass es jetzt schon losgeht, manche haben schon drauf gewartet. Einige finden es gut, dass dann weniger Autos über die Rü fahren, weil der Lärm und die Schadstoffbelastung weniger wird. Manche sagen aber auch: Der Autoverkehr und die Enge gehören zur Rü einfach dazu. Auch bei den Händlern gehen die Meinungen auseinander. Manche befürchten nach wie vor, dass sie dadurch Umsatzeinbußen haben werden. Wir haben mit Axel Ostermann von der Papeterie Petersen gesprochen. Er möchte positiv sein und erstmal abwarten, was die neue Regelung bewirkt:
"Ich finde dieses Gejammer führt ja zu nichts mehr. Ich war nicht immer der Freund von allem, was geplant ist. Es ist müßig, die Argumente nochmal zu sagen. Es ist wie es ist. Und jetzt gucken wir mal, ob es wirklich gut ist und ob es den Verkehr beruhigt. Ob die Fahrradfahrer hinterher zufriedener sind als jetzt. Ob die Autofahrer zufriedener sind als jetzt. Und jetzt freuen wir uns mal darauf, dass es gut wird."
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