Schulen in Essen: Wie sehen sie aus? - Ein Einblick in marode Gebäude und Neubauten

Kaputte Fenster, stinkende Toiletten, feuchte Wände - so sehen viele Schulen in Essen aus. In langsamen Schritten wird an vielen Stellen gearbeitet und auch einige Erfolge sind schon zu sehen. Doch die Unterschiede sind noch enorm. Hier bekommt Ihr Einblicke, an welchen Schulen es gut aussieht und an welchen noch nicht.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Marode Schulen in Essen erschweren den Lernalltag

Viele Schulen in Essen sind in einem erschreckenden Zustand: Container statt Klos, abgeschlossene und teils kaputte Toiletten, auf die sich kaum eine Schülerin oder ein Schüler mehr drauf traut. Ein Lichtblick in dieser Hinsicht: Schon im Sommer gab es die Meldung, dass bereits die Hälfte aller Schultoiletten an Essener Schulen saniert worden sind.

Es gibt aber auch Vorzeigeschulen in der Stadt, in denen es zum Beispiel nur noch digitale Tafeln gibt, in jedem Raum W-Lan und auch die Toiletten keine Albträume machen.

Gymnasium in Essen mit Toiletten in Containern

Die Toiletten im Container sind besser als die alten Klos© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Die Toiletten im Container sind besser als die alten Klos
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Eine Schule, die zu denen gehört, die sich gerade noch in der Toiletten-Renovierung befinden, ist das Grashof Gymnasium in Bredeney. Dort arbeiten die Handwerker seit den Sommerferien an den Schulklos. Solange müssen die Schülerinnen und Schüler auf den Schulhof gehen. Dort gibt es Klo-Container. Die Behelfsklos sind sogar besser als die alten Toiletten im Gebäude, sagen die Schülerinnen und Schüler. Es stinkt nicht und es gibt im Container sogar warmes Wasser, um die Hände zu waschen. In den alten Klos gab es nur kaltes Wasser. Das soll sich aber bald ändern. Irgendwann nach den Osterferien 2023 wollen die Handwerker am Grashof Gymnasium fertig sein. Dann können auch alle wieder auf ein richtiges Klo gehen und müssen nicht bei Wind und Wetter erst über den Schulhof.

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Schultoiletten in Essen teilweise ein Grauen

An anderen Schulen hat die Renovierung der Toiletten noch nicht begonnen. Da ist kaltes Wasser nur das kleinste Problem. Zum Beispiel an der Frida-Levy-Gesamtschule in der Innenstadt. Eine Schülerin aus der Oberstufe hat unserem Stadtreporter erzählt, dass dort manche Klos oft abgeschlossen sind, weil sie kaputt sind. Auf anderen Etagen sehen die Klos oft dreckig aus und stinken. Vanessa geht daher am liebsten gar nicht in ihrer Schule auf Toilette und versucht immer einzuhalten, bis der Schultag vorbei ist.

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Frida-Levy-Gesamtschule in Essen: Warten auf den Neubau

Hier soll ab 2025 die neue Frida-Levi-GS gebaut werden© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Hier soll ab 2025 die neue Frida-Levi-GS gebaut werden
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In der Frida-Levy-Gesamtschule wird kaum noch was saniert. Das lohnt sich nicht mehr, weil ein Neubau geplant ist. Die neue Schule soll direkt neben der alten gebaut werden. Auf dem Grundstück neben dem Gildehof stand früher mal die Volkshochschule. Die Stadt hat lange versucht, das Grundstück an der Hollestraße zu vermarkten, ohne Erfolg. Jetzt braucht sie den Platz für ein neues Schulgebäude. Geplanter Baubeginn: 2025.

Ein ähnlicher, wenn nicht sogar noch schlimmerer Zustand, ist an der Gesamtschule Bockmühle in Altendorf zu sehen. Auch dort ist seit längerem ein Neubau geplant, ebenso für das Helmholtz-Gymnasium in Rüttenscheid.

---> Mehr Einblicke in die geplanten Neubauten und deren Kosten lest Ihr hier.

Vorzeige-Schule in Essen: Neubau wie ein Kongress-Center

Ein Neubau, der schon gelungen ist und in dem auch schon seit gut einem Jahr unterrichtet wird, ist die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen-Schonnebeck. Dort zeigt die Stadt, dass die Schulen in Essen auch anders aussehen können. Komplett neugebaut direkt neben dem alten, dunklen und maroden Schulgebäude, steht jetzt ein helles Gebäude durch und durch digital und auf das Lernen ausgerichtet.

Auch wenn noch einige Kleinigkeiten gemacht werden müssen, ist hier eine Vorzeige-Schule entstanden. Der Neubau sieht aus wie ein Kongress-Center und nicht wie eine Schule. Digitale Ausstattung in jedem Raum, auf allen Fluren. Auf jeder Etage sind helle Arbeitsräume für Kleingruppen. Die Toiletten sind sauberer als in den meisten Hotels, sagt unser Stadtreporter. Grüne Tafeln und Kreide gibt es nicht mehr, die wurden durch digitale Whiteboards ersetzt. Schüler, die von anderen Schulen auf die Gustav-Heinemann-Gesamtschule gewechselt sind oder die noch den alten Bau erlebt haben, sind begeistert von dem Gebäude und sagen, dort lernen sie gerne.

Der Neubau der Schule hat letztlich knapp 64 Millionen Euro gekostet. Dafür gibt es aber neben über 36 Klassenräumen auch eine Mensa, Aula und Bibliothek. Außerdem einen Tanzraum, eine Hauswirtschaftsküche und sogar ein Entspannungsraum für die Schülerinnen und Schüler. Das klingt wirklich nach Luxus, sollte aber unserer Meinung nach Standard sein für ein gutes und modernes Lernen.

So elegant sieht die neue Gustav-Heinemann-Gesamtschule aus© Kostas Mitsalis / Radio Essen
So elegant sieht die neue Gustav-Heinemann-Gesamtschule aus
© Kostas Mitsalis / Radio Essen
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Schulgebäude in Essen: Eine ewige Arbeit

Halten wir also fest: Nach diesem Einblick, den wir uns noch mal in einige Schulen in Essen verschafft haben, ist noch viel Luft nach oben da. Viele Gebäude brauchen dringend eine Renovierung oder sogar Sanierung. Vieles ist in Planung bei der Stadt, aber vieles dauert auch noch sehr lange, bis Sanierungen starten und dann auch fertig sind. Das hat personelle Gründe, aber auch finanzielle. Denn es geht um Gelder, die genehmigt werden müssen und zuallererst auch überhaupt da sein müssen.

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