Schmerzensgeldprozess zu Germanwings-Absturz im Mai in Essen

Vor fast genau fünf Jahren ist in den französischen Alpen eine Germanwings-Maschine abgestürzt. Die Ermittler sagen, dass der psychisch kranke Copilot die Maschine absichtlich in einen Berg geflogen hat. Angehörigehaben schon Schmerzensgeld bekommen, fordern jetzt allerdings mehr.

Gedenktag Germanwings 24.3.16
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Angehörige wollen deutlich mehr Schmerzensgeld

Nach Angaben von Lufthansa erhielten nächste Angehörige pro Person 10 000 Euro Schmerzensgeld. Das reicht den 25 Angehörigen die jetzt vor dem Essener Landgericht klagen nicht, sie fordern zusätzlich 30.000 Euro von der amerikanische Flugschule des Copiloten und von der Lufthansa, sagt ihr Anwalt. Das Verfahren läuft schon seit 2017, bisher nur schriftlich. Am 6. Mai soll es jetzt einen Gerichtstermin geben.

Ist Lufthansa überhaupt haftbar?

In dem bislang schriftlich geführten Verfahren in Essen habe die zuständige Kammer die Ansicht geäußert, dass es eventuell gar keinen Anspruch gegenüber der Flugschule und der Lufthansa gebe, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Möglicherweise sei der Staat für die medizinische Überwachung der Piloten zuständig - dann seien Lufthansa und Flugschule die falschen Adressaten der Klage. Der Sprecher betonte allerdings auch, dass die Auffassung der Kammer vorläufig sei. Beide Parteien sollen sich deswegen vor dem Termin noch einmal schriftlich zu diesem Punkt äußern.

Weiteres Verfahren in Frankfurt

Das Verfahren bei uns in Essen ist nicht das einzige gegen Lufthansa und Flugschule: In Frankfurt haben mehr als 160 Angehörige geklagt, weil sie mehr Schmerzensgeld haben wollen. Eine Sprecherin des Gerichts dort sagte, dass noch kein Gerichtstermin anberaumt worden sei.

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