Ruhrbahn in Essen von Entlastungspaket "kalt erwischt"

Die Bundesregierung hat am Mittag ihr Entlastungspaket wegen der hohen Energie- und Spritpreise verkündet. Darunter ist auch ein Monatsticket für Bus und Bahn, das nur neun Euro kosten soll. Allerdings weiß noch niemand, wie das gehen soll.

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Essen: Kein Plan zur Umsetzung der 9-Euro-Monatstickets

Die Ruhrbahn ist von den Beschlüssen zu günstigen Monatstickets am Donnerstag völlig überrascht worden. "Wir wissen genau so viel wie Sie", sagt eine Sprecherin auf Anfrage von Radio Essen. Sie konnte weder sagen, ab wann die Monatstickets für 9 Euro kommen sollen, noch wie sie abgerechnet werden. Es sei auch nicht klar, ob das Angebot nur für Neukunden gelten soll oder zum Beispiel auch für alle, die ein Jahres-Abo haben. Am Kundencenter hätten heute schon viele Menschen nachgefragt, genau wie in den Sozialen Medien. Die Ruhrbahn muss jetzt erst mal alle vertrösten und will Bescheid geben, sobald die wichtigsten Fragen geklärt sind.

Update 25. März: Zumindest zur Frage der Abo-Kunden scheint es inzwischen Aufklärung zu geben: Der Essener Bundestagsabgeordnete Kai Gehring von den Grünen schreibt, dass Menschen, die bereits über ein ÖPNV-Abo verfügen, einen Gutschein erhalten.  

Entlastungspaket wegen Ukraine-Krieg: Das ist geplant

Die Bundesregierung hatte heute Mittag (24. März) nach einer langen Nacht-Sitzung erklärt, worauf sie sich als Entlastung für die hohen Sprit- und Energiepreise geeinigt hat. Das sind die wichtigsten Punkte für den Großteil der Bevölkerung:

  • Der Spritpreis soll gesenkt werden: Benzin um 30 Cent pro Liter, beim Diesel sind 14 Cent geplant. Die Maßnahme ist auf drei Monate befristet
  • Alle einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen sollen eine Einmalzahlung von 300 Euro bekommen, als Energiepreispauschale
  • Für jedes Kind werden 100 Euro einmalig gezahlt, genau wie für jedem Empfänger und jede Empfängerin von Sozialleistungen
  • Drei Monate lang soll ein Monatsticket für den Öffentlichen Personennahverkehr nur jeweils 9 Euro kosten

Entlastungspaket: In Essen sind noch viele Fragen offen

Bei fast allen Bereichen sind noch Fragen der Abrechnung, Auszahlung oder zum Start der Maßnahmen offen. So kann die Ruhrbahn noch in keiner Weise abschätzen, wie sie das vergünstigte Monatsticket trifft und was möglicherweise zu tun ist. Sollten beispielsweise wirklich alle Menschen in der Stadt drei Monate lang für je neun Euro Bus und Bahn fahren, könnte es zunächst einen Ansturm auf die Tickets geben - und danach in Bussen und Bahnen extrem voll werden. Vor dem Hintergrund neuer Rekorde bei den Corona-Zahlen könnte auch das problematisch werden. Sobald wir da bei Radio Essen neue Informationen haben, hört Ihr das bei uns in den Nachrichten und lest es hier, auf radioessen.de.

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