Gastro-Konzept in Essen: Analyse zeigt viele offene Baustellen

Im Tourismus-Ausschuss bei uns in Essen ging es zuletzt um das neue Gastro-Konzept für die Innenstadt. Die Politiker haben die ersten Ergebnisse einer Bestands-Analyse vorgelegt bekommen. Sie zeigt vor allem noch eine große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

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© Stefan Arend / WAZ Fotopool

Essen: So weit ist das Gastro-Konzept für die Innenstadt

Der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus hat zuletzt (22. März) über das neue Gastronomie-Konzept für die Innenstadt. Vor fast genau einem Jahr, im März 2021, hatte die Stadt ihre Pläne zum ersten Mal vorgestellt und die Politiker im Rat später zugestimmt: Die Innenstadt soll vor allem durch ein umfassendes Gastronomie-Konzept wieder attraktiver werden. Dabei sollte es verschiedene Bereiche geben, mit auf das dortige Publikum abgestimmten Angeboten: Die Viehofer Straße könnte demnach ein Kneipen-Viertel für Studierende werden, der Hirschlandplatz vor allem ein hochwertiges Angebot für Theater-Besucher haben und der Kennedyplatz eine gesunde Mischung für alle. Der Rat hatte zugestimmt, ein Konzept dafür ausarbeiten zu lassen. Als erstes wurde eine Analyse der aktuellen Situation gemacht, die jetzt den Politikern vorgestellt wurde.

Gastro-Angebot in Essen: Weiter Weg bis zum Ziel

Die Analyse der Progacon / Fun Concept GmbH, die mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt wurde zeigt vor allem eines: Wunsch und Wirklichkeit liegen aktuell noch weit auseinander. Grundsätzlich stimmen zwar die Rahmen-Bedingungen bei uns: Die Essener Innenstadt liegt sehr zentral im Ruhrgebiet und ist für viele zahlungskräftige Kunden hervorragend erreichbar. Allerdings werde das Potential noch kaum ausgeschöpft, heißt es. Abends sei in der Stadt nicht viel los, die Innenstadt wirke dann kühl und wenig einladend. Als Ausnahme wird in der Analyse der Kennedyplatz angeführt, er sei auch abends belebt. Allerdings gebe es in der Innenstadt viele Ketten und Systemgastronomie, gefragt seien aber gemütliche, inhabergeführte Restaurants. Die Essener Innenstadt habe außerdem ein Image-Problem, weil sie zur Zeit kein gelernter und etablierter Gastronomie-Standort sei.

Gastro-Konzept für Essen: So geht es weiter

Die große Herausforderung bestehe jetzt darin, Gastro-Unternehmen von einer Investition bei uns in der Innenstadt zu überzeugen. Es muss „mutige Pioniere“ geben, die an den Erfolg des Standortes glauben und voran gehen, schreiben die Gutachter. Dadurch würden dann auch andere Gastronomen angelockt. Um das zu erreichen, stehen im Gutachten mehrere Punkte, an denen die Stadt und alle anderen Akteure wie EMG und Berater jetzt arbeiten müssten. Darunter fallen

  • ein Sicherheitskonzept und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität
  • Ideen, um abends mehr Menschen in die Innenstadt zu locken
  • Sensibilisierung der Immobilien-Eigentümer für Gastro-Konzepte und realistische Mieten
  • Unterstützung bei Investitionen, schnelle Bearbeitungszeiten und Schaffen von Planungssicherheit.

Außerdem sollen als nächstes für die Bereiche Willy-Brandt-Platz/Rathenaustraße, Hirschlandplatz und Theaterplatz sowie Viehofer Straße/Flachsmarkt genauer Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken untersucht werden. Wenn das vorliegt, werden die Politiker im Ausschuss wieder mit einbezogen.

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