Rot-Weiss Essen vor DFB-Pokal gegen den Hamburger SV

Rot-Weiss Essen hat schon so manchen Favoriten geärgert

Die Spannung rund um die Hafenstraße steigt. Rot-Weiss Essen trifft in der ersten Runde des DFB-Pokal auf den Zweitligisten Hamburger SV. Der einstige Dino der Bundesliga kommt naturgemäß als Favorit nach Essen. Dass die Essener aber auch die Favoriten ärgern können, haben sie bei der letzten Pokalteilnahme gezeigt. In der Saison 2020/21 führte der Weg bis ins Viertelfinale. Dort folgte das Aus gegen Holstein Kiel, zuvor kegelte der damalige Viertligist aber Zweitligist Fortuna Düsseldorf sowie die beiden Bundesligavereine Arminia Bielefeld und Bayer 04 Leverkusen aus dem Wettbewerb. Nach dem langen Weg im Niederrheinpokal in der vergangenen Saison, lebt jetzt der Traum von einer langen Reise im DFB-Pokal. Nicht nur für die Spieler, auch für die Fans ist das natürlich ein Highlight.

Rot-Weiss Essen: Vater von Torwart Golz ist HSV-Legende

Das Stadion an der Hafenstraße war nach einem Tag ausverkauft, die Tickets für den Gästeblock waren nach zwei Stunden weg. 19.100 Fans machen sich also am Sonntag (13. August) auf den Weg an die Hafenstraße. Vor dieser großen Kulisse wird es vor allem für RWE-Torwart Jakob Golz ein besonderes Spiel. Sein Vater Richard Golz war selbst Torwart und ist eine HSV-Legende. Insgesamt bestritt er 273 Pflichtspiele für die Hanseaten. Sohn Jakob, gebürtiger Hamburger, durchlief die Jugend des HSV, bevor er den Schritt nach Essen machte. Auf die unumstrittene Nummer Eins im Tor der Essener wird es auch ankommen, denn die Hamburger kommen mit einem richtigen Torjäger. Das Team von Trainer Tim Walter ist mit einem 5:3 Sieg gegen Bundesligaabsteiger Schalke 04 und einem 2:2 beim Karlsruher SC in die Saison gestartet. Stürmer Robert Glatzel traf in beiden Spielen und kommt jetzt schon auf drei Tore und zwei Vorlagen.

Jakob Golz

© Rot-Weiss Essen

Rot-Weiss Essen winkt dicke Prämie

Bei der Offensivstärke vom HSV wird es also vor allem auf die Defensive von Rot-Weiss Essen ankommen. Die sollte besser stehen als bei der 1:2 Niederlage gegen Halle zum Auftakt der dritten Liga. Dort führten zwei Abwehrfehler zu Gegentoren. Die sollte der RWE dringend abstellen. Offensiv muss für die Überraschung dann auch eine bessere Chancenverwertung her. Gegen die mutige Spielweise des HSV, mit vielen Positionswechseln beim Spielaufbau und einer hochstehenden Abwehr, kann das Team von Christoph Dabrowski mit den Fans in Rücken dann selbst Nadelstiche setzen. Auch wenn es nach Sportdirektor Christian Flüthmann geht:

"Es ist für den Verein eine Riesen-Möglichkeit, sich da zu präsentieren. Wir wollen an die letzte DFB-Pokalsaison anknüpfen. Den HSV zu ärgern, würde uns schon Spaß machen."

Sicherlich auch finanziell. Die erste Runde bringt dem Verein schon 215.600 Euro ein, in der zweiten Runde wären es schon 431.200 Euro.

Polizei Essen bereitet sich auf Pokalspiel vor

Rund um das DFB-Pokal-Spiel laufen die Vorbereitungen. Das Stadion muss neutralisiert werden, da die gesamten Werberechte beim DFB liegen. Dafür werden die Werbetafeln von einer Agentur grün abgeklebt. Außerdem gibt es ein Kind, das den Ball ins Stadion trägt. Die Einlaufkinder werden von Volkswagen vermarktet. Auch die Polizei bereitet sich auf das besondere Spiel vor:

"Das DFB-Pokalspiel gegen den HSV ist natürlich auch für uns eine besondere Partie, auf die wir uns intensiv vorbereiten. Hierzu stehen wir in engem Austausch mit unseren Kollegen aus Hamburg sowie beiden Fußballvereinen."

Das hat ein Polizeisprecher auf Anfrage von Radio Essen gesagt. Für Autofahrerinnen und Autofahrer wird es wie gewohnt zu Einschränkungen kommen. 90 Minuten vor dem Spiel wird die Durchfahrt zur Hafenstraße an den Kreuzungen Bottroper Straße, Krablerstraße sowie Vogelheimerstraße und Sulterkamp gesperrt. Die Polizei hält sich offen, auch die Zufahrt über die Aluminiunallee sowie die der Lüschershofstraße zu sperren. Eine Stunde nach dem Spiel werden die Straßen dann wieder freigegeben.

Ruhrbahn in Essen setzt Sonderbusse ein

Auch die Ruhrbahn stockt für das Spiel auf und setzt für die vielen Fans 28 zusätzliche Busse ein. Vier davon fahren alle 20 Minuten die Strecke der 170 von Kray zur Hafenstraße. Alle anderen fahren ab circa 11 Uhr im Fünf-Minuten-Takt vom Hauptbahnhof zur Hafenstraße. Zehn dieser Busse vom Hauptbahnhof sind nur für Gäste-Fans vorgesehen. Die starten nach Angaben der Ruhrbahn schon eine Stunde früher, ab circa 10 Uhr.

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