Rot-Weiss Essen verliert Saisonauftakt in Halle

Zum ersten Spiel der neuen Drittliga-Saison ging es für Rot-Weiss Essen am Freitagabend (4. August) zum Halleschen FC. Den Start hatte man sich anders vorgestellt. Trotz einer starken zweiten Halbzeit sorgten zwei Abwehrfehler für eine 1:2 Niederlage zum Auftakt.

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Rot-Weiss Essen früh in Rückstand

Nach dem großen Umbruch in der Sommerpause setzte Rot-Weiss Essen-Trainer Christoph Dabrowski am ersten Spieltag der Saison auf eine 4-2-3-1 Formation mit vier Neuzugängen in der Startelf. Einer davon war Lukas Brumme, eigentlich Offensivspieler, der notgedrungen als Linksverteidiger agieren musste. Grund sind die Verletzungssorgen in der Abwehr, unter anderem die beiden ebenfalls neu verpflichteten Manu und Celebi fehlten.

Vor dem Pflichtspieldebüt für RWE mussten sich die Neuen aber noch etwas gedulden. Das Spiel begann mit 15 Minuten Verspätung, da die Fanbusse aus Essen noch im Stau standen. Die über 1.000 Gästefans bekamen dann einen Blitzstart vom Halleschen FC zusehen. Einen Fehler von Thomas Eisfeld, der den Ball nach einem kurzen Abstoß noch im eigenen Sechszehner verlor, nutzte Halle in der zweiten Minute eiskalt aus. Einen Schuss von Deniz konnte Torhüter Golz noch abwehren, der Abpraller landete aber bei Baumann, der aus zwölf Metern eiskalt zur frühen Führung einschob.

Abwehr von Rot-Weiss Essen wackelt

Die Essener reagierten zunächst gut auf den frühen Schock und so entwickelte sich schon in den ersten Spielminuten eine muntere Partie. Müsel aus der Distanz und Young aus spitzem Winkel zwangen Halles Torwart Müller zu zwei starken Paraden. Aber auch Halle setzte Essen früh unter Druck und so ging es immer wieder schnell hin und her. In der 20. Minute war es dann ein weiterer Fehler in der Abwehr, der fast für das nächsten Essener Gegentor sorgte. Berko nutzte einen Stellungsfehler von Rios Alonso aber nicht aus und machte gegen Golz einen Haken zu viel.

In der Folge versuchte der RWE Kontrolle ins Spiel zu bekommen. Offensiv wurde immer wieder Sturm-Neuzugang Moussa Doumbouya gesucht. Nach zwei aussichtsreichen Freistoßpositionen für die Essener war es dann aber ein Standard auf der Gegenseite, der für den nächsten Schock sorgte. In der 40. Minute köpfte Tom Baumgart eine Ecke zum 2:0 für Halle ins Tor. Da sah die Hintermannschaft vom RWE erneut nicht gut aus. So ging es dann auch in die Halbzeit. Rot-Weiss Essen hatte mehr vom Spiel, die Tore erzielten aber die eiskalten Hallenser.

Rot-Weiss Essen kommt besser aus der Pause

Die zweite Halbzeit des Eröffnungsspiels der Dritten Liga begann ohne Wechsel. Knapp fünf Minuten dauerte es, bis sich der RWE die erste große Chance herausspielte. Aber wieder fehlten ein paar Meter, Müsel schob den Ball knapp am Tor vorbei. Halle ließ es mit der 2:0-Führung erstmal ruhiger angehen. Es dauerte bis zur 70. Minute, dann war der Bann endlich gebrochen und der Ball im Tor. Die Entstehung des Treffers war eine Koproduktion zweier Neuzugänge. Sapina leitete ein und spielte Obuz frei. Der flankte, Young stand am zweiten Pfosten goldrichtig und köpfte zum Anschlusstreffer ein. Sapina war es auch, der für mehr Ordnung im Spiel der Essener sorgte. Der Neuzugang, der genauso wie der verletzte Manu und Doumbouya mehr Physis reinbringen sollte, verteilte den Ball immer wieder überlegt und fand oft den freien Mann. In der 78. Spielminute wollte Rot-Weiss Essen dann gerne einen Elfmeter haben. Ein Schubser an Doumbouya reichte dem Schiedsrichter aber nicht. Vertretbar, aber durchaus glücklich für Halle.

Rot-Weiss Essen drängt auf den Ausgleich

In der Schlussphase spielte dann nur Rot-Weiss Essen. Mit den eingewechselten Berlinski, Götze und Harenbrock drückte der RWE Halle tief in die eigene Hälfte und entwickelte viel Druck nach vorne. Immer wieder trieb der starke Sapina die Angriffe an, Götze und Harenbrock boten sich im Halbfeld an und die beiden Angreifer Berlinski und Doumbouya banden die Verteidiger. Damit hatte die Hintermannschaft der Hallenser große Probleme und konnte kaum noch für Entlastung sorgen. In der 87. Minute war für Sapina dann Schluss. Dabrowski setzte auf volle Offensive und brachte mit Leonardo Vonic einen weiteren neuen Stürmer. Fünf Minuten Nachspielzeit brachten dem RWE noch eine Großchance auf den Ausgleich. Nach überragender Vorarbeit von Doumbouya legte Berlinksi nochmal quer auf den aufgerückten Bastians. Ein Hallenser warf sich aber in höchster Not noch dazwischen. So blieb es beim 2:1 für Halle, die am Ende ordentlich zittern mussten.

Rot-Weiss Essen im DFB-Pokal gegen Hamburg

So wird Rot-Weiss Essen mit gemischten Gefühlen nach Hause fahren. Durch eine schwache Abwehrleistung wurden zwei Tore hergeschenkt, eine starke zweite Halbzeit reichte nicht mehr zum Ausgleich. Trotzdem wird man auf der Leistung im zweiten Durchgang aufbauen wollen. Schließlich will sich Rot-Weiss Essen in dieser Saison im Vergleich zur vergangenen Saison verbessern, wie RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann in unserem Podcast "Essen im Ohr" erzählt hat. Dafür sollte der erste Dreier nicht so lange auf sich warten lassen.

Nach dem ersten Spieltag gibt es in der Liga jetzt aber erstmal eine Pause. Die wird jedoch alles andere als langweilig, denn statt der 3. Liga steht die erste Runde im DFB-Pokal auf dem Programm. Da trifft Rot-Weiss Essen am Sonntag (13. August) auf Zweitligsten Hamburger SV. Eine starke Abwehrleistung und die Rückkehr von Aaron Manu und Ekin Celebi wird da nochmal wichtiger sein. Anstoß im Stadion an der Hafenstraße ist um 13 Uhr. Ob der RWE für eine Überraschung sorgen und den Favoriten ärgern kann, hört Ihr wie immer live aus dem Stadion bei Radio Essen.

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