Rot-Weiss Essen gibt Sieg gegen Havelse her

Rot-Weiss Essen tut sich bei Aufsteiger Havelse lange schwer, Torchancen rauszuspielen. Nach einer verrückten Schlussphase trennen sich beide Teams mit 1:1.

© Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Rot-Weiss Essen gegen Havelse mit zwei Änderungen

Der 2. Spieltag der jungen Drittligasaison begann durchaus kurios. Noch vor dem Anpfiff beim TSV Havelse, die ins Stadion der U23 von Hannover 96 ausweichen müssen, wurde gebetet. Ein Pfarrer der evangelischen Kirche sprach im Havelse-Trikot seinen Segen. Rot-Weiss Essen, mit Torben Müsel und Dominik Martinovic neu in der Startelf, kam mit dem Anstoß dann deutlich schwungvoller in die Partei.

Für den verletzten Hofmann wählte RWE-Trainer Koschinat eine ungewohnte wie offensive Variante, mit Ramien Safi auf der rechten Schiene. Damit blieb der Trainer bei einer Dreierkette in der Abwehr. Richtig zwingend vor das Tor kamen die Essener in der Anfangsphase aber nicht. Schüsse von Kraulich und Müsel fanden genauso wenig den Weg ins Tor, wie ein Schuss von Rios Alonso.

Der Innenverteidiger holte sich mitten in einer Drangphase von RWE auch noch eine unnötige gelbe Karte ab, weil er sich lautstark beim Schiedsrichter beschwerte - das dürfen nur die Kapitäne. Voraus ging unter anderem eine Situation, in der Müsel von Havelse-Keeper Opitz abgeräumt wurde. Weil Müsel vorher am Ball war und den Richtung Tor hob, ließ der Schiedsrichter weiterspielen. Eine vertretbare Entscheidung, auch wenn das nicht jeder Essener so sah.

Rot-Weiss Essen rennt an ohne zwingend zu werden

Auf der Gegenseite mussten die Essener in der 28. Minute einen Konter überstehen, der beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte. Doch der Ball von Ilic küsste den Außenpfosten. Es war eine Halbzeit mit einer aufopferungsvoll verteidigenden Heimmannschaft und spielerisch überlegenen Gästen, die immer wieder anrannten. In Zweikämpfen wurde es dazu immer wieder hitzig, wodurch klare Torchancen dann aber doch Mangelware waren. So ging es mit dem 0:0 in die Halbzeit.

Rot-Weiss Essen müht sich in der zweiten Hälfe ab

Zur Zweiten Halbzeit brachte RWE-Trainer Uwe Koschinat Lucas Brumme für Neuzugang Bouebari. Es wiederholte sich das Bild aus der ersten Hälfte. Essen rannte an, hatte viele Standardsituationen, konnte Havelses Tor aber nicht richtig in Gefahr bringen. Gleichzeitig fehlte es etwas an Kreativität mit dem Ball und auch der letzte Pass wurde häufig zu unsauber gespielt.

Wenn Essen gegen den Defensivblock des Heimteams, die sich mit zunehmender Spieldauer immer weiter zurückzogen, gefährlich wurde, dann über Distanzschüsse. In die richtig torgefährlichen Räume kam RWE nicht. Das sollten die Joker ändern, die Uwe Koschinat Mitte der zweiten Hälfte mit Kaito Mizuta und Marvin Obuz zündete. Sie kamen für Müsel und Martinovic ins Spiel. Eine Kadertiefe, für die viele Vereine die Essener beneiden dürfen. Stürmer-Neuzugang Mark Janssen blieb weiter auf der Bank, stattdessen schob Arslan in die Spitze.

Rot-Weiss Essen gibt Sieg aus der Hand

Doch Rot-Weiss Essen tat sich weiter schwer. Ein Abschluss von Mizuta (73.) war zu unplatziert, der Distanzschuss von Obuz (83.) kein Problem für den Torwart. Die Schlussphase hätte dann verrückter kaum sein können. Als es schon nach einem 0:0 aussah, belohnte sich RWE doch noch für die lange Geduld. Eine Flanke von Mizuta köpfte Kraulich in der 89. Minute ins Tor. Der späte Siegtreffer für Essen? Denkste!

Erst ließ Essen eine aussichtsreiche Konterchance liegen, dann musste Marek Janssen verletzt runter, wodurch Essen die letzten zwei Minuten der sechsminütigen Nachspielzeit in Unterzahl war. Düker brachte den Ball in der 96. Minute nochmal vors Tor, wo der eingewechselte Paldino per Fallrückzieher mit einem absoluten Traumtor zum späten Ausgleich traf. Eine Enttäuschung für die Essener, die sich den Sieg aus der Hand nehmen lassen.

Jetzt gibt es für Rot-Weiss Essen eine vergleichsweise lange Pause. Genug Zeit, um sich gut auf das absolute Highlight-Spiel im DFB-Pokal vorzubereiten. Bundesligist Borussia Dortmund kommt an die Hafenstraße. Gespielt wird am Montag, 18. August. Radio Essen berichtet auch hier wieder live aus dem Stadion.

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