Regenbogen-Flächen in Essen: Stadt setzt Zeichen für Toleranz und Vielfalt

In der Innenstadt in Essen leuchten ab Sonntagmittag an drei verschiedenen Orten auf dem Boden regenbogenfarbene Flächen. Sie sollen ein sichtbares Zeichen für eine bunte und tolerante Stadtgesellschaft sein. Die Aktion bekommt aber auch Kritik.

© Antonia Weiß / Radio Essen

Drei bunte Flächen in Essen mit Regenbogenfarben eingebrannt

In der Innenstadt in Essen leuchten ab Sonntag (11. Juni) auf dem Boden in der Fußgängerzone drei bunte Regenbogenmarkierungen. Sie sollen ein Zeichen für eine bunte und tolerante Stadtgesellschaft sein. Die größte bunte Fläche gibt es auf der Kettwiger Straße in Höhe der Kreuzung I. Dellbrügge zu sehen. Sie ist acht mal sechs Meter groß. Die jeweiligen bunten Streifen sind jeweils einen Meter breit. Sie bestehen aus Thermoplast und wurden eingebrannt. Das Material wird sonst für gängige Straßenmarkierungen wie zum Beispiel Zebrastreifen verwendet. Es ist damit besonders widerstandfähig. Für die besonderen Flächen mussten die bunten Farben extra aus dem Ausland importiert werden. Das Projekt kostet ca. 10.000 Euro.

Das Amt für Straßen und Verkehr hat die Fläche am Sonntagmorgen eingebrannt.© Antonia Weiß / Radio Essen
Das Amt für Straßen und Verkehr hat die Fläche am Sonntagmorgen eingebrannt.
© Antonia Weiß / Radio Essen

Zwei weitere Standorte in Innenstadt in Essen

Neben der Fläche auf der Kettwiger Straße in Essen gibt es ab Sonntagnachmittag zwei Weitere zu sehen: Eine auf der Limbecker Straße und eine auf der Straße Kornmarkt nahe der Kreuzung Schwarzes Horn. Diese beiden Flächen sind mit circa vier mal sechs Metern etwas kleiner.

"Wir wollen ein Zeichen setzen: Wir stehen auf Diversität und wir stehen auch auf gegen alle, die sich homo- oder transfeindlich gerieren", sagt Stefan Neumann, Verkehrspolitischer Sprecher und Co-Vorsitzender der Grünen Ratsfraktion.

Das Zeichen sei kein Zeichen gegen etwas, sondern für etwas, sagt Neumann.

Kritische Stimmen aus dem Stadtrat in Essen

Im Juni 2022 wurde die Verwaltung der Stadt Essen beauftragt, verschiedene Möglichkeiten für ein sichtbares Zeichen für eine bunte und tolerante Stadtgesellschaft zu prüfen. Im März diesen Jahres gab es dann im Stadtrat den Beschluss für die neuen Regenbogenmarkierungen. Die Umsetzung wurde bewusst auf später (ab Ende April) datiert, weil dann das Wetter beständiger ist. Die Aktion wird aber auch kritisch gesehen. Joachim Kluft vom Essener Bürgerbündnis (EBB) sagte damals im Rat, 10.000 Euro für eine solche Aktion auszugeben sei "Quatsch". Andere Zeichen in Form von Flaggen und bemalten Fassaden seien dagegen gerne gesehen. Stefan Neumann betonte am Sonntag nochmal, dass die Markierungen ein besonderes Zeichen seien. Flaggen seien mittlerweile normal geworden und würden untergehen.

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