Rechte Chats bei Polizei Essen/Mülheim wurden offenbar ignoriert

Die rechten Chats bei der Essener Polizei wurden ignoriert. So steht es in einem aktuellen Bericht des NRW-Innenministerium.

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Rechte Chats bei Polizei Essen/Mülheim wurden ignoriert

Die rechten Umtriebe in einer Dienstgruppe der Polizei Essen/Mülheim wurden laut dem NRW-Innenministerium ignoriert. Die Tendenzen seien "in ihrem Umfeld wahrnehmbar" gewesen und hätten "Interventionen auslösen müssen". Das ist aber nicht passiert. Das hat eine Sonderinspektion beim Polizeipräsidium Essen ergeben. Außerhalb der Dienstgruppe, die in Whatsapp-Chats teils rechtsextreme Inhalte geteilt hatte, seien demnach von der Sonderinspektion jedoch keine Fälle ähnlicher Tragweite gefunden worden.

In dem Bericht des Innenministeriums steht außerdem, dass es "eine Gruppe von negativen Treibern" gab, die sich "mit Unterstützern umgeben hatte". Das Handeln beider Gruppen sei "deutlich" über das Posten rechtsextremistischer, fremdenfeindlicher, rassistischer und antisemitischer Inhalte hinausgegangen. Es habe "nahezu alle Aspekte des Syndroms Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" beinhaltet, heißt es.

Rechte Chats bei Polizei Essen/Mülheim: Führungskräfte haben Aufgaben nicht ordnungsgemäß wahrgenommen

Zu der Konstellation der Dienstgruppe hätten "lange Standzeiten von Personen in ihren Funktionen und eine unausgeglichene Altersstruktur beigetragen", steht in dem Bericht. Vor allem hätten Führungskräfte im unmittelbaren Umfeld ihre Aufgaben "nicht ordnungsgemäß wahrgenommen". Erst letzten Monat hatte der Essener Polizei-Präsident Richter einen Brief an das Innenministerium geschrieben und die rechten Chat-Gruppen als "nicht extremistisch" bewertet.

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