Reaktionen aus Essen zum Ausfall der Abiturklausuren

Schüler aus Essen reagieren auf verschobene Prüfungen

Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler in Essen auf die verschobenen Prüfungen sind sehr unterschiedlich. Berivan von der Alfred-Krupp-Schule in Frohnhausen hätte am Mittwochmorgen (19. April) ihre Abiturprüfung in Biologie geschrieben. Schon am Vorabend haben Schülerinnen und Schüler Online-Artikel gefunden, in denen es im die Download-Probleme der Klausuren ging. Daraufhin hat Berivan ihren Lehrer kontaktiert, der ihr das Problem bestätigen konnte. Viele Schülerinnen und Schüler hatten sich lange auf die Klausuren vorbereitet und wünschen sich, dass der Stress ein Ende hat. Andere freuen sich aber über zusätzliche Lerntage, berichtet die Schülerin im Radio Essen-Interview mit Anna Bartl.

Eigentlich sollten am Mittwochmorgen in verschiedenen Fächern die Abiturprüfungen geschrieben werden. Wegen einer Download-Panne musste die aber in ganz NRW kurzfristig verschoben werden.

Schulleiter in Essen reagiert auf Download-Panne

Auch am Don-Bosco-Gymnasium in Essen konnten die Abiturklausuren nicht heruntergeladen werden. Das ärgert den Schulleiter Lothar Hesse und die Lehrerinnen und Lehrer an der Schule. Sie waren bis abends im Einsatz, die letzte Nachricht kam erst um 20:30 Uhr. Lothar Hesse hat dabei aber vor allem an die Schülerinnen und Schüler gedacht.

"Ich hoffe, dass sich das nicht zum Nachteil der Schülerinnen und Schüler auswirkt."

Am Mittwoch hat der Download aber reibungslos funktioniert, das macht Hoffnung für die Nachholklausuren am Freitag. Das Verfahren wurde seit gestern etwas modifiziert und bisher funktioniere der Download für die Klausuren am Donnerstag, so Hesse.

Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft: "Abi-Panne ist peinlich"

Kritik an der Technik-Panne kommt auch von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft. Sie fordert, dass weitere Panne dringend verhindert werden müssen und es zukünftig einen Notfallplan für diese wichtigen Prüfungen geben soll. Die Schulen seien nicht gut genug informiert worden, kritisiert die Gewerkschaft. Schon während der Corona-Zeit sei die Kommunikation mit dem Schulministerium schwierig gewesen. Die Gewerkschaft hatte gehofft, dass dies nun besser laufen würde.

Der Vorfall sei weder für Lehrerinnen und Lehrer, noch für die Schülerinnen und Schüler wertschätzend, so die Gewerkschaft. Die Organisation an den Schulen sei jetzt aufwändig. Aufsichten müssen jetzt neu geplant und die Räume wieder vorbereitet werden. Außerdem fällt der Ersatztermin am Freitag (21. April) jetzt genau auf das Ende der Fastenzeit der Muslime.

NRW-Schulministerin Feller entschuldigt sich

Nach der Technik-Panne mit den Abiprüfungen in Nordrhein-Westfalen hat Schulministerin Dorothee Feller sich entschuldigt. Sie wisse, was das für Schülerinnen und Schüler bedeute, die sich punktuell mit eigenem Arbeitsplan auf ihre Prüfungen vorbereiteten, sagte Feller in Düsseldorf. Die Entscheidung, den Start der Abitur-Klausuren zu verschieben, sei sehr schwer gefallen. Sie könne verstehen, dass Schüler und Lehrer "echt sauer" seien, sagte die Ministerin. "Das bin ich auch."

Im Moment laufe das Herunterladen der Abitur-Klausuren für diesen Donnerstag (20. April) gut. Das Ministerium sei ständig im Austausch mit den Schulen gewesen, sagte Feller. Im Herbst sei der Download mit rund 300 Schulen reibungslos getestet worden. Auch am Dienstagmittag (18. April) habe das Herunterladen bei 300 Schulen geklappt. Ein Datenleck befürchtet das Ministerium nicht und ändert daher nicht die Aufgaben. "Wir gehen davon aus, dass die Aufgaben nicht verbrannt sind", sagte eine Fachreferentin des Ministeriums.

Diese Klausuren standen eigentlich an

Es sollten eigentlich Klausuren in den Fächern Biologie, Physik, Chemie, Technik, Informatik und Ernährungslehre geschrieben werden. Viele Abiturientinnen und Abiturienten sind doppelt verunsichert, weil am Mittwochmittag eigentlich der Download der Prüfungen für den nächsten Tag beginnen soll. Und keiner weiß, ob das auch wirklich klappen wird.

Autoren: José Narciandi & Joachim Schultheis (mit dpa) & Anna Bartl & Nadine Müller

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