Technik-Panne bei Abitur in Essen: Prüfungen kurzfristig verschoben

In Essen sollten heute viele Schülerinnen und Schüler ihre Abi-Klausuren in verschiedenen naturwissenschaftlichen Fächern schreiben. Die wurden gestern Abend (18.04) aber kurzfristig abgesagt. Das sagen die Schulen zu der Absage.

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Prüfungen in Essen abgesagt - Das ist der Grund

Eigentlich sollten am Mittwoch (19.04) viele Schülerinnen und Schüler in Essen ihre Abi-Klausuren in Biologie, Physik, Chemie, Informatik, Technik und Ernährungslehre schreiben. Wegen einer technischen Panne wurden die Klausuren jedoch am Dienstagabend in ganz NRW kurzfristig abgesagt. Lehrerinnnen und Lehrer hatten Probleme beim Download der Klausuren, die Probleme konnten nicht rechtzeitig behoben werden. Viele Lehrende hatten bis spät am Abend versucht die Klausuren zu downloaden, das hätte stark verunsichert, sagt ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Er forderte vom Ministerium eine "belastbare und schnelle Kommunikation, statt die Lehrkräfte bis weit nach 19 Uhr in den Schulen warten zu lassen". Die Prüfungen wurden jetzt auf Freitag (21.04) verschoben. An dem Tag waren bis jetzt eigentlich keine Prüfungen geplant.

Kritik an Schulministerin - Sie sagt Termin in Essen ab

Nach der Technik-Panne bei den Abi-Prüfungen hagelt es Kritik auf die NRW-Schulministerin Dorothee Feller. Die "schlechte Kommunikation" der Schulministerin sei dramatisch, sagte der SPD-Schulexperte der oppositionellen SPD, Jochen Ott, der Aachener Zeitung. Eigentlich wollte die Schulministerin heute auch die Bischof-von-Ketteler-Grundschule in Bochold für ein ehrenamtliches Projekt besuchen. Den Termin wird sie aber jetzt nicht wahrnehmen. Sie hat für heute (19.04.) einen Pressetermin angekündigt - auch der steht schon in der Kritik. Angekündigt wurde wohl ein "Pressegespräch zum Zentralabitur" und in der Einladung für der Termin ging die Politikerin wohl nicht auf die massive Panne ein.

In der Kritik steht auch die Technik. Der Präsident des Lehrerverbandes NRW, Andreas Bartsch, kritisierte in der Rheinischen Post, dass das Schulministerium den IT-Dienstleister gewechselt habe und viele Schulleiter darüber verärgert seien, dass es keinen Testlauf für den Download gegeben habe. Es müsse nun sehr gründlich geprüft werden, woran es gelegen habe, forderte auch Mistler vom Philologenverband, bevor es heute Abend (19.04.) die nächste Panne beim Download gibt.

Das sagen die Essener Schulen zur Absage

Von der technischen Panne sind auch die Schülerinnen und Schüler bei uns in der Essen betroffen. Einige Essener Gymnasien haben ihre Schüler noch gestern Abend per Mail oder persönlich informiert, dass der Termin verschoben wird. Zum Beispiel das Don Bosco Gymnasium in Borbeck. Die Schule schreibt auf ihrer Homepage:

Seit 12.00 Uhr hatten wir vergeblich versucht, an die zentralen Abituraufgaben zu kommen. Doch der Schulministeriumsserver streikte. Auch die für die Auswahl in den naturwissenschaftlichen Fächern zuständigen Fachlehrer und Fachlehrerinnen verbrachten weit über sechs Stunden (!!) wartend für nichts. Immer wieder wurden wir vertröstet und warteten dann doch vergeblich auf die mehrfach angekündigten Informationen, die uns erst am späten Abend endlich erreichten. Wir haben dann unsere Prüflinge umgehend persönlich informiert.

Auch das Gymnasium Werden oder die Frida-Levy-Gesamtschule in der Innenstadt hat gestern vergeblich versucht an die Prüfungen zu kommen. Die Gesamtschule schreibt auf ihrer Website, dass sie die Verschiebung bedauern, die Schülerinnen und Schüler sich aber vielleicht über die gewonnene Lernzeit freuen. Mit dem heutigen Termin wäre die schriftliche Phase der Abiturprüfungen gestartet. Jetzt schreiben die Schülerinnen und Schüler aus Essen morgen (20.04.) ihr erste schriftliche Abiturprüfung.

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Schulleiter aus Essen zu abgesagten Prüfungen

Der Sprecher der Gymnasien in Essen, Berthold Urch, hat im Radio Essen-Interview erklärt, wie an der Alfred-Krupp-Schule in Holsterhausen gestern mit dem Problem umgegangen wurde. Die Lehrerinnen und Lehrer hätten versucht die Prüfungen ab 12 Uhr mittags herunterzuladen. Dieses Jahr gab es ein leicht verändertes Verfahren. Das Ministerium hatte mehrere Mails verschickt, die Lehrerinnen und Lehrer haben den ganzen Tag immer wieder versucht die Prüfungen herunterzuladen. Als die Nachricht kam, dass die Prüfungen abgesagt werden, war das für Berthold Urch keine große Überraschung mehr. Die Schule hat am Abend noch die Schülerinnen und Schüler informiert, die laut dem Sprecher den größten Schaden durch die Panne haben.

"Die Schülerinnen und Schüler sind gestern Abend noch von uns informiert worden. Ich glaube bei denen ist der Schaden am größten, weil sie sich natürlich darauf vorbereitet haben. Man lebt ja dann auch entsprechend darauf hin. Und einen Tag vorher oder einen Abend vorher diese Absage zu bekommen, ist natürlich für jemanden, der sich auf so eine wichtige Prüfung vorbereitet, nicht ganz einfach. "

Er sagt aber auch, dass technische Pannen passieren können, auch wenn das für die Schülerinnen und Schüler sehr ärgerlich sei. Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer hätten sich den Tag natürlich anders vorgestellt, trotzdem müssen die Schulen die Situation jetzt so nehmen, wie es ist.


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