Radio Essen-Talk zur Energiekrise: Wie geht die Stadt mit einem möglichen Blackout um?

Der Winter hat für viel Hin und Her gesorgt, auch in Essen ist immer noch ein Thema: Wie viel sollen wir heizen? Wo können wir wie Strom und Gas sparen? Und können doch letztendlich die Gasspeicher mal nicht mehr reichen? Noch im letzten Herbst gab es sogar Diskussionen, dass es zu plötzlichen oder gezielt geplanten Stromausfällen kommen kann, wenn die Strommenge nicht reicht. Was passiert da eigentlich in einer Stadt - wie bereitet sich die Stadtverwaltung vor? Oder ist die Gefahr vom Tisch? Das klären wir im Radio Essen-Talk am Mittwoch, 22. Februar 2023.

Radio Essen-Talk rund um Katastrophenplan, Energiekrise und Blackouts

Den ganzen Winter geht es schon so: In der einen Woche heißt es - die Gasspeicher reichen, es gäbe keine Gefahr. Dann heißt es, Strommangel oder Hackerangriffe könnten die Stromversorgung lahmlegen. Jetzt geht der Winter langsam in die Schlussphase - doch die ersten Experten warnen schon vor dem Winter 2023/24 und auch sogenannte Angriffe auf die "kritische Infrastruktur" sind nicht vom Tisch - und z.B. im Bereich der Deutschen Bahn oder auf das IT-System der Universität Duisburg-Essen schon Realität. Also, was ist Sache: Haben wir trotzdem jetzt alles überstanden oder nicht?

Noch im Herbst gab es Diskussionen über mögliche Stromausfälle, die notwendig werden könnten in deutschen Städten. Man sprach von Krisenplänen für max. 72 Stunden Stromausfall. Oder auch von gezielt herbeigeführten Stromausfällen in bestimmten Regionen für ein paar Stunden ("Brownouts"), um das Stromnetz nicht zu überlasten und der Energiekrise entgegenzuwirken. Die Devise: Bereitet Euch vor, habt genug Vorräte im Haus für den Ernstfall. Hier haben wir bei Radio Essen alles zusammen gefasst, was wir über einen möglichen Blackout und dessen Folgen und Reaktionen erfahren haben.

In Essen ist ein Blackout unwahrscheinlich - aber nicht unmöglich

Im Talk bei Radio Essen betont der Ordnungsdezernent der Stadt Essen Christian Kromberg, dass wir lernen müssen mit Krisen umzugehen und dass Krisen immer unvorhersehbar sind. Das habe uns die Corona-Pandemie gezeigt. Deshalb ruft er noch einmal eindringlich dazu auf, dass jeder Vorräte zuhause haben soll, um sich bei einem Blackout erst einmal selbst versorgen zu können. Richtwerte dafür gibt es hier.

Die Stadt Essen selbst arbeitet weiter an einem Katastrophenplan und trifft sich regelmäßig in einem Krisenstab. Dabei sind dort Vertreter von Feuerwehr, Polizei, aber auch von den Stromversorgern. In den letzten Monaten hat die Stadt Essen mit den Vertretern aus den Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen intensive Gespräche über Vorbereitungen auf einen solchen Fall geführt. Für Krankenhäuser gibt es gesetzliche Vorgaben, die diese erfüllen müssen. Nach Einschätzung des Ordnungsdezernenten sind die Krankenhäuser deshalb bereits gut aufgestellt.

© Radio Essen

Stadt Essen bereitet sich auf Blackout und Krisen vor

Die Stadt Essen muss allerdings noch einiges tun, um auf einen Katastrophenfall ausreichend vorbereitet zu sein. Das wird gerade alles noch geplant und demnächst soll es dazu weitere Informationen für alle Essenerinnen und Essener geben. Wann genau, hat der Ordnungsdezernent in diesem Talk noch nicht gesagt.

Die Stadt muss vor allem an der Beschaffung von entsprechenden Ressourcen arbeiten und an der Planung des Personals im Krisenfall. Die Annahme ist, dass bei einem Blackout die Kommunikation nicht mehr funktioniert und auch die 110 und die 112 ausfallen. Deshalb will die Stadt Notfallinformationspunkte (kurz NIPS) einrichten. Das sind Standorte in Essen zu denen Bürgerinnen und Bürger hinlaufen oder hinfahren können, um dort Informationen über die Lage zu bekommen und auch um dort Hilfe anzumelden. Die Stadt plant zuerst 15 solcher NIPS. Später sollen noch mehr dazu kommen. Der Aufbau und die Planung seien aber nicht ganz einfach, sagt Christian Kromberg. Zum einen müssen die Standorte mit Notstromaggregaten versorgt werden, das Personal dafür müsse eingeplant und in allen technischen Dingen geschult werden. Sobald die NIPS fertig sind, will die Stadt darüber informieren wo diese zu finden sind.

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