Proteste in Essen gegen Grünflächenbebauung

Knapp 1000 Menschen haben am Sonntag in Haarzopf laut und friedlich für den Erhalt ihrer Grünflächen protestiert. Die Demo der Haarzopfer Initiative „Finger weg von Freiluftflächen“ richtete sich an die Politik. Die will mehr Wohnraum schaffen, dafür aber Landschaftsschutzgebiete und Grünflächen zerstören. Dieses Problem gibt es auch in anderen Teilen der Stadt.

Demo Haarzopf
© Zoi Tasovali / Radio Essen

Demo in Essen: "Finger weg von Freiluftflächen"

Mit großen Plakaten, grünen Fähnchen und Megafonen sind am Sonntag rund 1000 Menschen durch Haarzopf gezogen und haben demonstriert: gegen die Wohnungsbau-Projekte der Stadt. So eine große Demo war allemal notwendig, finden die Haarzopfer und sind mit der Beteiligung insgesamt sehr zufrieden. Unterstützung gab es auch aus anderen Stadtteilen, wie Schönebeck, Borbeck, Rüttenscheid und Iktern. Parallel zu der Aktion wurden auch Unterschriften gesammelt. Damit wollen die Haarzopfer noch mehr Druck auf die Politik ausüben. Die Bürgerinitiative fordert die Verantwortlichen auf, unter anderem mehr Brachflächen oder leerstehende Gebäude für neue Wohnungen in Betracht zu ziehen. Damit wollen sie die Bebauung von Landschaftsschutzgebieten und anderen Grünflächen verhindern. Am Donnerstag sollen die Unterschriften der Stadt übergeben werden.

Demo gegen Grünflächenbebauung

Bürger in Essen sammeln Unterschriften

Nicht nur in Haarzopf denkt die Politik darüber nach Grünflächen verschwinden zu lassen, um neue Wohnhäuser oder Büros bauen zu können. Das Problem gibt es auch in vielen anderen Stadtteilen bei uns in Essen. Umso wichtiger sei deshalb der Zusammenhalt, erklärten Teilnehmer der Demo gegenüber Radio Essen. Deshalb gehen die Bewohner unter anderem in Haarzopf oder Schönebeck von Tür zu Tür, um auch noch mal für ihren Stadtteil genügend Unterschriften zu sammeln. Besonders erfolgreich ist dabei die Initiative "Finger weg von Freiluftflächen" aus Haarzopf mit 5000 Unterschriften.

Eine Übersicht zum aktuellen Stand der gesammelten Unterschriften:

  • Haarzopf: 5000 Unterschriften
  • Ickten: 250 Unterschriften
  • Katernberg: 571 Unterschriften
  • Schönebeck: 4.600 Unterschriften

(Stand: 03.11.2019)

© Zoi Tasovali / Radio Essen

Offener Brief an Politiker in Essen

Vor der Unterschriftensammlung und der Protestaktion hatte die Bürgerinitiative aus Haarzopf einen offenen Brief an Oberbürgermeister Thomas Kufen geschrieben. "Unsere Position ist klar: Wir lehnen jegliche Bebauung in Regionalen Grünzügen, in Landschaftsschutzgebieten, im Wald und auf Flächen, die gutachterlich bestätigt wesentliche Umweltfunktionen einnehmen, ab", schreibt die Initiative darin. Ende Oktober gab es sogar eine Podiumsdiskussion in der Gemeinde Christus König in Haarzopf.

In Essen kämpfen mehrere Initiativen für den Erhalt ihrer Grünflächen - so auch in Haarzopf.

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