
Olympische und Paralympische Spiele in Essen - wollen das alle?
Die Stadt Essen will im kommenden Jahr einen Bürgerentscheid durchführen. Die Frage ist, soll sich die Stadt gemeinsam mit dem Land NRW für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben? In Essen könnten dann Wettkämpfe in fünf Sportarten stattfinden.
Veröffentlicht: Mittwoch, 10.12.2025 12:08
Sollen in Essen Wettkämpfe für die Olympischen Spiele ausgetragen werden?
Diese Frage können in Essen rund 432.000 Bürgerinnen und Bürger beantworten. Die Stadt Essen will am 19. April 2026 dazu einen Ratsbürgerentscheid durchführen. Alle Stimmberechtigten bekommen die Unterlagen bis zum 29. März zugeschickt. Abgestimmt wird nur per Brief. Die genaue Frage lautet:
"Sind Sie dafür, dass sich die Stadt Essen an der gemeinsamen Bewerbung der Region Rhein/Ruhr um die Olympischen und Paralympischen Spiele beteiligt, die entweder im Jahr 2036, im Jahr 2040 oder im Jahr 2044 stattfinden sollen?"
Darunter kann dann jede und jeder "Ja" oder "Nein" ankreuzen und den Brief an die Stadt zurückschicken. Am 19. April werden dann die Stimmen ausgezählt und es wird klar, wie die Stimmungslage in der Stadt ist. Die Stadt und das Land NRW wollen so einen möglichst großen Rückhalt in der Bevölkerung für die Bewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bekommen. Das ist eine der Voraussetzungen für die Entscheidung der Vertreterinnen und Vertreter des DOSB, mit welcher Stadt Deutschland beim Internationalen Olympischen Komitee ins Rennen geht.
Bürgerentscheid in Essen für Olympische Spiele
Die Stadt Essen rechnet mit 1,2 Millionen Euro an Kosten für den Bürgerentscheid. Das Land NRW will aber 85 Prozent davon übernehmen. Das bedeutet, die Stadt zahlt rund 180.000 Euro selbst. Insgesamt stellt das Land NRW 9,5 Millionen Euro für die Abstimmung in den Kommunen bereit. Die Wahl läuft überall per Brief, das spart Geld, weil keine Wahllokale geöffnet werden müssen und es kein Personal braucht. Der Bürgerentscheid sollte vor Ende Juni durchgeführt werden. In NRW sollen alle Bürgerinnen und Bürger in den beteiligten Kommunen am 19. April abstimmen.
Im nächsten Schritt wollen die Vertreterinnen und Vertreter des DOSB auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im September 2026 entscheiden, mit welcher Bewerbung Deutschland beim IOC ins Rennen geht. Neben Köln (und damit NRW) bewerben sich noch Berlin, München und Hamburg um die Austragung der Spiele. In NRW sollen zu 95 Prozent bereits vorhandene Sportstätten für die Austragung der Wettkämpfe genutzt werden. Das soll für möglichst nachhaltige Spiele sorgen. Wann das IOC die nächsten Spiele vergibt, ist noch nicht klar. Damit kann auch niemand genau sagen, gegen welche internationalen Bewerber mit welchen Konzepten Deutschland antreten muss.
In Essen sollen Wettkämpfe in fünf Sportarten ausgetragen werden
In der Grugahalle in Essen soll bei den Olympischen Spielen geboxt werden. In der Messe Essen sollen die Wettkämpfe im Schießen und Gewichtheben ausgetragen werden. Auf der Zeche Zollverein versammeln sich die BMX-Fahrerinnen und Fahrer und starten einmal im Freestyle und außerdem beim Racing. Bei den Paralympischen Spielen sollen die Wettkämpfe für Para-Gewichtheben, Para-Sportschießen und Sitzvolleyball hier ausgetragen werden.
Das Land NRW will sich mit Köln und weiteren 16 Städten aus der Rhein-Ruhr-Region für die Olympische Spiele bewerben. Zunächst war noch angedacht, dass das olympische Dorf in Essen gebaut wird. Davon ist NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst zuletzt aber abgerückt und will die Stadt Köln nach vorn stellen bei der Bewerbung, weil Köln international am bekanntesten ist.