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Rettungsdienst in Essen wird teurer - Stadt muss nachzahlen
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Rettungsdienst in Essen wird teurer - Stadt muss nachzahlen

Die Stadt Essen muss in diesem Jahr mehr Geld für den Rettungsdienst bezahlen. Im nächsten Jahr sollen die Gebühren deshalb steigen. Transporte im Rettungswagen und im Krankenwagen müssen dann zum Teil selbst bezahlt werden.

Veröffentlicht: Mittwoch, 10.12.2025 14:19

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Gebühren in Essen für Rettungsdienst müssen zum Teil selbst gezahlt werden

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In Essen müssen voraussichtlich künftig alle einen Teil selbst zahlen, wenn sie mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Stadt Essen muss die Gebühren anpassen. Bisher haben die Krankenkassen die Kosten für diese Transporte im Rettungs- oder Krankenwagen übernommen. Jetzt können sich jedoch die Vertreter der Stadt Essen und die Krankenkassen nicht auf die neuen Gebühren einigen. Die Krankenkassen lehnen es zum einen ab, für „Fehlfahrten“ zu bezahlen, und zum anderen wollen sie nicht die Kosten für die vergangenen Jahre ausgleichen. Das führt dazu, dass die Krankenkassen voraussichtlich nur einen Festbetrag für den Einsatz des Rettungsdienstes im Notfall an die Stadt überweisen. Die restlichen Gebühren will die Stadt Essen dann per Bescheid von den Bürgerinnen und Bürgern einfordern, die die Leistung in Anspruch genommen haben. Die Stadt Essen drängt jedoch auf eine Einigung zwischen Bund, Land und den Krankenkassen und will vermeiden, dass Essenerinnen und Essener die Kosten übernehmen müssen. Aktuell gibt es bereits einen neuen Gesetzesentwurf, der in der Bundesregierung beraten wird. Der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg erklärt im Interview mit Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl, dass er mit dieser Lösung sehr unzufrieden ist.

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Ordnungsdezernent Christian Kromberg und Anna BartlWarum wird der Rettungsdienst teurer?
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In Essen sind die Fahrten mit dem Rettungswagen doppelt so teuer

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Die Stadt Essen holt sich seit Jahren die Kosten für Fahrten im Rettungswagen, für Krankentransporte und für den Einsatz der Notärzte von den Krankenkassen zurück. Bisher war die Praxis so, dass die Stadt auch direkt mit den Krankenkassen abgerechnet hat. Die Kosten für den Rettungsdienst und die Einsätze sind aber in den letzten Jahren durch die Inflation, den Krieg in der Ukraine und die Besoldungserhöhungen für die Rettungskräfte gestiegen.

Ein Transport mit einem Rettungswagen im Notfall soll ab dem 1. Januar 2026 1.020 Euro kosten. Bisher kostet dieser Transport 500 Euro. Wenn die Krankenkassen nur einen Festbetrag für den Transport festlegen, bleibt eine Differenz von 267 Euro, die die Patientinnen und Patienten selbst zahlen müssen. Beim Transport mit einem Krankenwagen werden 418 Euro fällig, die Kosten für Patientinnen und Patienten liegen hier bei 62 Euro. Sollte es in Zukunft keine Einigung zu den Transportkosten geben, müsste die Stadt doppelte Abrechnungen durchführen – was wiederum zusätzliche Kosten verursacht.

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Stadt Essen zahlt beim Rettungsdienst drauf

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Insgesamt rechnet die Stadt Essen im nächsten Jahr mit Kosten in Höhe von 94,6 Millionen Euro für die Einsätze der Rettungs- und Krankenwagen. Die Zahl der Einsätze ist in den letzten Jahren auf rund 150.000 pro Jahr gesunken. Trotzdem steigen die Kosten weiter. In diesem Jahr muss die Stadt mehr für Verbrauchsmaterial im Rettungsdienst bezahlen. Auch die Abschlagszahlungen für die Betriebskosten an andere Hilfsorganisationen wie den Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfallhilfe und den Malteser Hilfsdienst sind gestiegen. Außerdem benötigen die Rettungskräfte neue Dienstkleidung, die knapp 1,5 Millionen Euro kostet.

Die Stadt muss also rund 6 Millionen Euro mehr für den Rettungsdienst bereitstellen. Dieses Geld soll mit den neuen Gebühren ebenfalls wieder reingeholt werden.

In der Ratssitzung am Mittwoch (10. Dezember) hat Oberbürgermeister Thomas Kufen betont, dass es Anfang kommenden Jahres weitere Gespräche mit den Vertretern der Krankenkassen geben soll. Außerdem hofft er auf ein neues bundesweites Gesetz mit dem grundlegende Probleme gelöst werden sollen. CDU und SPD stellen außerdem den Antrag, dass die Stadt eine Regelung für die Menschen finden soll, die sich die Kosten für einen Rettungs- oder Krankenwagen nicht leisten können. Dafür fehlt allerdings eine gesetzliche Grundlage.

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