Öffentlicher Verkehr in Essen steht still: Mega-Streik am Montag

Am Montag (27. März) steht bei uns in Essen und in ganz NRW ein Mega-Streik an. Der öffentliche Verkehr soll komplett lahmgelegt werden.

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Verkehr in Essen komplett lahmgelegt

Nichts läuft mehr auf den Schienen in Essen, an den Flughäfen und den Häfen - Das ist das Szenario für Montag (27. März). In NRW ruft die Gewerkschaft ver.di zum Streik auf, auf Bundesebene macht das die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Das bedeutet, dass deutschlandweit alle Fern-, Regional-, und S-Bahnlinien der Deutschen Bahn und anderer Eisenbahn-Unternehmen betroffen sind. Schon am Sonntagabend und auch am Dienstag könnten die Auswirkungen spürbar sein. Neben der Bahn streiken auch die Autobahngesellschaft und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Auf NRW-Ebene fahren keine Busse und Bahnen. Auch die Beschäftigten an den Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Dortmund legen ihre Arbeit nieder.

Ruhrbahn in Essen fährt größtenteils nicht

Auch die Ruhrbahn bei uns in Essen ist von den Streiks betroffen. Es gibt keinen regulären Linienbetrieb, es gibt aber einen Streikfahrplan. Einige NachtExpress-Linien fahren zwischen 5:30 und 20:30 Uhr im Stundentakt. In Essen sind das die Linien NE1, NE2, NE3, NE4, NE5, NE6, NE7, NE8, NE9, NE10, NE11, NE12, NE13, NE14, NE15, NE16. Die Routen und Abfahrtszeiten findet Ihr hier.

Beispiel für den NE12: 

Essen Hbf -> Borbeck Bf: (H) Essen Hbf ab 5.30, 6.30, 7.30 Uhr etc. (H) Borbeck Bf an 6.13, 7.13, 8.13 Uhr etc.

Borbeck Bf -> Essen Hbf: (H) Borbeck Bf ab 5.40, 6.40 Uhr etc. (H) Essen Hbf an 6.23, 7.23 Uhr etc.

Die Ortsbusse 183, 190 und 192 sowie der E93 fahren nach ihrem regulären Fahrplan. Der SEV103/109 wird für die Dauer des Streiks verlängert und fährt zwischen Steele und Essen-Hauptbahnhof. Schulbusse und E-Wagen fahren nicht. Auch die Ruhrbahn-KundenCenter und die Fundbüros sind während des Streiks geschlossen.

Das fordern die Gewerkschaften

Mit dem Warnstreik am Montag will ve.rdi den Druck für die Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes erhöhen. Sie fordert 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro pro Monat mehr Lohn für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte in ganz Deutschland. Am Montag beginnt die dritte Handlungsrunde mit Bund und Kommunen. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Die Bahn hatte angeboten die Löhne in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben und sie hat mehrere Einmalzahlungen angeboten. Die Gewerkschaft hat das aber abgelehnt. Die Verhandlungen gehen nach Ostern weiter.

Was die Deutsche Bahn zum Streik sagt

Die Deutsche Bahn kritisiert den für Montag angekündigten flächendeckenden EVG-Warnstreik. Er sei grundlos und unnötig. Das sagt Personalvorstand Martin Seiler:

„Die EVG muss sich ihrer Verantwortung stellen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren. Unsere Mitarbeitenden und Fahrgäste brauchen jetzt eine zügige Lösung, keinen großen Warnstreik. Wir haben ein verantwortungsvolles Angebot vorgelegt und sind zu jeder Zeit gesprächsbereit.“

Der nächste reguläre Verhandlungstermin Ende April sei viel zu spät.

„Jetzt streiken und dann vier Wochen lang nicht verhandeln, das kann nicht der Ernst der Gewerkschaft sein.“

Alle Fahrgäste der Deutschen Bahn, die ihre geplante Reise am 27. oder 28. März wegen des Streiks verschieben möchten, können das tun. Das Ticket ist bis einschließlich Dienstag, 4. April flexibel nutzbar.

Auf das Auto ausweichen? Das sagt der ADAC

Der ADAC in NRW rät, wo es möglich ist Home Office zu machen oder außerhalb der Stoßzeiten zur Arbeit zu fahren. Wer mit dem Auto unterwegs ist, müsse auf jeden Fall mehr Zeit einplanen.

"Durch die jüngsten ÖPNV-Streiks gab es vor allem in den Städten mehr Autoverkehr als sonst. Sollten jetzt auch noch die meisten Bahnpendler auf das Auto umsatteln, wird sich das deutlicher auf den Autobahnen bemerkbar machen."

Das erklärt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold.

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