Notstand in Essen: Apotheken gehen die Fiebermedikamente aus

Den Apotheken in Essen gehen die Fiebermedikamente aus. Speziell die Fiebersäfte für Kinder sind im Moment nicht lieferbar. Noch ist nicht klar, wann sich die Lage wieder entspannt.

Essen: Katastrophale Lage bei Fiebermedikamenten für Kinder

Viele Apotheken in Essen haben aktuell einen Notstand an Fiebermedikamenten zu beklagen. Dabei geht es um die Fiebersäfte mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol. Sie werden bei kleinen Kindern eingesetzt, da diese noch keine Tabletten nehmen dürfen. Die Fiebersäfte können nun schon seit Wochen nicht mehr geliefert werden. Laut Heinz-Georg Steffan, dem Chef der Bonifatius-Apotheke in Leithe, sei die medizinische Versorgung von Kindern im Moment "katastrophal".

Essener Apotheken haben kaum noch Fiebersäfte vorrätig

Die Bonifatius-Apotheke in Leithe hatte zuletzt nur noch vier Flaschen Ibuprofen-Saft vorrätig. Der Nordstern-Apotheke in Karnap sind die Vorräte sogar schon komplett ausgegangen, so der Chef der Apotheke auf Radio Essen-Anfrage. Ähnlich schlecht ist die Lage in der Dorotheen-Apotheke in Rüttenscheid.

Eine Apotheke in Heisingen wiederum hat wohl für den Moment noch Fiebersäfte für den Notfall auf Lager, so der Apotheker gegenüber Radio Essen. Um die ausbleibenden Lieferungen auszugleichen, haben sie sich jetzt allerdings die Wirkstoffe bestellt und werden die benötigten Medikamente in Zukunft selber herstellen. Dies ist dann allerdings nur auf Rezept möglich und löst das Problem nicht vollständig.

Lieferengpässe in Essen haben mehrere Gründe

Lieferengpässe bei Medikamenten gibt es immer wieder mal und normalerweise legen sich die Probleme nach einigen Monaten wieder. Daran glaubt der Chef der Dorotheen-Apotheke in Rüttenscheid, Wolfgang Blume, aber diesmal nicht. Er hofft, dass bis zur nächsten Grippewelle im Herbst wieder genug Fiebersäfte verfügbar sein werden. Eine Entspannung der Lage sei aber momentan nicht absehbar, so der Apotheker aus Essen.

Die Gründe für die aktuell ausbleibenden Lieferungen von Ibuprofen und Paracetamol sind vielfältig. Zum Einen gibt diesen Sommer ungewöhnlich viele grippale Infekte - mit dieser hohen Nachfrage haben die Hersteller bei der Produktion nicht gerechnet. Außerdem ist im Mai ein großer Hersteller für Paracetamol aus dem Markt ausgestiegen. Auch der Ukraine-Krieg und Logistik-Probleme spielen eine Rolle.

Essen: Das sind Alternativen zu Fiebersäften

Die Apotheken in Essen müssen ihre Kunden im Moment reihenweise wieder wegschicken, wenn diese wegen den Fieberbeschwerden ihrer Kinder zu ihnen kommen. Sie beraten sie aber auch bezüglich möglicher Alternativen. Die beste Alternative bei Fieber sind Zäpfchen. Diese werden aber von vielen Kindern nicht gut angenommen, sagt der Chef der Nordstern-Apotheke in Karnap. Kinder ab sechs Jahren können auch Schmelztabletten nehmen und bei Kindern ab ungefähr 13 Jahren kann man mit halben Paracetamol-Tabletten anfangen. Ansonsten bleiben einem nur noch alt bewährte Hausmittel, wie zum Beispiel Wadenwickel.

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