Nach Diebstahl in Essen: Spiel für Moskitos gewertet
Veröffentlicht: Freitag, 10.01.2025 10:18
Die Moskitos Essen haben gute Nachrichten vom Deutschen Eishockey-Bund erhalten. Das abgebrochene Spiel wurde für die Essener gewertet. Das ist die Begründung.

Moskitos Essen gewinnen am Grünen Tisch
Die Moskitos Essen haben das abgebrochene Spiel gegen die Eisbären aus Hamm gewonnen. Die Entscheidung hat der Deutsche Eishockey-Bund getroffen. Das Spiel in Essen wurde abgebrochen, nachdem in der Kabine der Gäste Wertsachen verschwunden sind. Aufgefallen ist das während einer Pause. Danach hat sich Hamm geweigert weiterzuspielen. Am Donnerstag (9. Januar) wurde das Spiel mit 5:0 für die Moskitos gewertet. Der Verband hatte aufgrund der Spielordnung offenbar keine andere Möglichkeit, als das Spiel für Essen zu werten. In der Begründung des Eishockey-Bunds heißt es:
"Nach Art. 24 Ziff. 1 der Spielordnung des DEB gilt eine Mannschaft, die nicht bereit ist, ein begonnenes Spiel zu Ende zu führen, als unterlegen. Insbesondere gilt dies, wenn keine zwingenden Gründe vorliegen, die eine Spielabsage oder einen Spielabbruch rechtfertigen würden. Ein gemeldeter Diebstahl in der Kabine ist in diesem Kontext kein ausreichender Grund, um das Spiel nicht fortzusetzen, da eine entsprechende Klärung und Sicherung der Situation unabhängig vom Spielgeschehen durch die zuständigen Stellen hätte erfolgen können und müssen. Das einseitige Nicht-Fortführen des Spiels durch die Mannschaft der Hammer Eisbären hat keinen Einfluss auf die Aufklärung des Vorgangs der Entwendung von Gegenständen."
Eishockey-Bund erklärt Entscheidung für Essen
Auf Radio Essen-Nachfrage erklärt der Eishockey-Bund, dass den Hammer Eisbären während des Spiels schon entgegengekommen wurde, da eine längere Pause gewährt wurde. Fakt sei, es hätte trotz aller Umstände weitergespielt werden können. Das sei der entscheidende Punkt, an dem sich der Eishockey-Bund bei der Entscheidungsfindung orientiert habe. In einer für alle Beteiligten unangenehmen Situation hätte es auch andere Auswege gegeben. So hätten sich beide Clubs einigen können. Der Sportbund könne aber nur die Faktenlage bewerten. Sicherlich werde man aus dieser Ausnahmesituation aber seine Lehren ziehen, heißt es vom Verband. Ob es Anpassungen in der Spielordnung geben wird, ist noch nicht klar.
Polizei Essen ermittelt weiter
Die Ermittlungen der Polizei wegen Diebstahls laufen weiterhin. Zuletzt wurden die Handys der Eisbären-Spieler gefunden. Die Geschichte über den Diebstahl ist von vielen gegenseitigen Vorwürfen geprägt. Unklar ist, ob die Kabinentür vielleicht sogar offengelassen wurde. Wer für die Sicherheit der Gästemannschaft zuständig ist, ist in der Spielordnung nicht klar festgelegt, sagen die Moskitos. Grundsätzlich sei der Inhaber der Halle für die Sicherheit in der Halle zuständig, dazu gehöre auch die Gästekabine, so der Eishockey-Bund. Möglicherweise müssen die Moskitos zusammen mit der Stadt und dem Trägerverein also demnächst das Sicherheitskonzept überarbeiten. In Essen ist es laut den Moskitos üblich, dass sich der Gastverein einen Schlüssel abholt, um die Kabine abzuschließen. Das sei bei dem Spiel nicht passiert.
Am Ende sei das aber auch egal, weil das Sicherheitskonzept keine Rolle bei der Entscheidung spielt und nichts mit der Spielwertung zu tun habe, so der Eishockey-Bund. Das Spiel hätte trotz Diebstahls fortgeführt werden können.
Moskitos Essen: Schwere Vorwürfe aus Hamm
Aus Hamm kommen weiter schwere Vorwürfe. Man wolle sich zur Nachfrage von Radio Essen nicht äußern und mit den Essenern insgesamt nichts mehr zutun haben, erklärt ein Sprecher der Hammer Eisbären. Die Moskitos hätten keinerlei Bereitschaft zur Aufklärung der Sache gezeigt, die Kommunikation habe sich auf ein einziges Telefonat beschränkt, so die Vorwürfe der Eisbären weiter. Ob sie Einspruch gegen die Entscheidung des Eishockey-Bundes einlegen, war am Donnerstagmittag kurz nach der Bekanntgabe des Urteils noch nicht klar. Dafür wären zwei Wochen Zeit.
Die Moskitos reagierten auf die Aussagen aus Hamm und das Verhalten der Eisbären beim Gastspiel in Essen am Freitag (10. Januar) mit einem Antrag auf Verbandsaufsicht für das nächste Spiel gegen Hamm. Damit sollen die Spieler zusätzlich geschützt werden. Klar ist: Es bleibt eine Geschichte mit vielen Fragenzeichen und alle haben eigentlich verloren. Für alle Seiten wäre es ratsam, Wind aus den Segeln zu nehmen, um weitere Eskalationen, besonders auf dem Eis, zu vermeiden.
Mehr Nachrichten aus Essen
- Transfer-Doppelpack bei Rot-Weiss Essen: EM-Star und Stürmer kommen
- Moskitos Essen schlagen auch Rostock Piranhas
- Marode Turnhallen in Essen: Das Sorgenkind der Stadt