Transfer-Doppelpack bei Rot-Weiss Essen: EM-Star und Stürmer kommen
Veröffentlicht: Montag, 06.01.2025 14:25
Rot-Weiss Essen kann im Abstiegskampf der 3. Liga ein echtes Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt setzen. EM-Star Klaus Gjasula kommt nach Essen. Auch ein neuer Stürmer wurde verpflichtet.

Rot-Weiss Essen verpflichtet Klaus Gjasula
An der Hafenstraße steigt am Montag (6. Januar) weißer Rauch auf! Rot-Weiss Essen hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen und kann endlich die im Abstiegskampf dringend benötigten Verstärkungen vermelden. Mit Klaus Gjasula setzt RWE dabei sogar ein echtes Ausrufezeichen. Der 35-jährige Routinier wechselt von Darmstadt 98 nach Bergeborbeck und war der Wunschspieler der Verantwortlichen. Zum Trainingsstart am Freitag (3. Januar) forderte Neu-Trainer Uwe Koschinat noch Neuzugänge mit Qualität. Die bringt Gjasula definitiv mit.
Noch im Sommer stand Gjasula für Albanien bei der Europameisterschaft in Deutschland auf dem Feld und erzielte dabei gegen Kroatien auch ein Tor.
Der 1,90 Meter große defensive Mittelfeldspieler soll für Stabilität in der Defensive sorgen und da den Sommerabgang von Vinko Sapina auffangen. Mit seiner großen Erfahrung von über 50 Bundesligaspielen, 83 Zweitligapartien und 29 Länderspielen dürfte Gjasula auch eine wichtige Rolle in der Kabine spielen und der Mannschaft im Abstiegskampf Halt geben. Das erhofft sich auch Uwe Koschinat:
"Klaus Gjasula verkörpert genau das Profil, das wir gesucht haben. Mit seiner starken Persönlichkeit sowie seiner körperlichen Robustheit und seiner kriegerischen Art auf dem Platz wird er uns als Führungsspieler, der bereits auf höchster Ebene seinen Mann gestanden hat, klar verstärken. Unsere sportliche Situation sieht er als Herausforderung an und wird alles, was er hat, für RWE reinhauen – genau das brauchen wir jetzt.“
Rot-Weiss Essen: "Stolz, dass wir ihn für RWE begeistern konnten"
Der Wechsel in die Dritte Liga war nur möglich, weil Klaus Gjasula in Darmstadt zuletzt nur noch auf vier Einsätze in der 2. Bundesliga kam. Es ist ein Wechsel im zweiten Anlauf, wie Gjasula verrät:
„Ich freue mich sehr auf die großartige Atmosphäre an der Hafenstraße. Ich werde alles dafür tun, dass wir schnellstmöglich Punkte sammeln, um den Klassenerhalt zu packen. Vor mehr als zehn Jahren habe ich ein Probetraining bei RWE unter Coach Waldemar Wrobel absolviert. Daraus ist damals nichts geworden – jetzt bin ich aber hier.“
Übrigens: Klaus Gjasula hält in der 1. Bundesliga immer noch einen Rekord: Mit 17 Gelben Karten in einer Saison. Den stellte er in der Saison 2019/2020 auf und benötigte dafür nur 27 Spiele. Mit seiner Art soll er den Rot-Weissen schnell helfen, wie Essens Kaderplaner Marcus Steegmann hofft:
„Klaus Gjasula ist ein echter Mentalitätsspieler, auf den wir uns alle freuen können. Wir sind stolz, dass wir ihn für RWE und die 3. Liga begeistern konnten und hoffen sehr, dass er uns mit seiner aggressiven Spielweise und seiner großen Erfahrung auf und neben dem Platz helfen wird. Dass er jetzt schon im Trainingslager dabei sein und sich so schnellstmöglich integrieren kann, freut uns sehr.“
Rot-Weiss Essen sticht Konkurrenz aus und schnappt sich Stürmer Martinovic
Auch die zweite ausgemachte Problemzone bei Rot-Weiss Essen konnten die Verantwortlichen um Kaderplaner Marcus Steegmann angehen. Dominik Martinovic soll in der Offensive für Tore sorgen. Der 27-jährige Angreifer war zuletzt vereinslos, vor ein paar Tagen wurde sein Vertrag bei Slaven Belupo in der 1. Liga Kroatiens aufgelöst.
Bei Martinovic stach RWE offenbar in letzter Sekunde Ligakonkurrent 1860 München aus, die laut verschiedenen Medienberichten kurz vor dem Verpflichten des gebürtigen Stuttgarters standen. Auch Ex-Club Waldhof Mannheim soll interessiert gewesen sein. Entsprechend glücklich ist Marcus Steegmann, dass sich Martinovic für die Essener entscheiden hat:
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Dominik Martinovic für Rot-Weiss Essen gewinnen konnten. Mit seiner großen Erfahrung, seiner Torgefährlichkeit, die er in mehreren Saisons nachgewiesen hat und ihn sehr begehrt gemacht hat, sowie seiner positiven und mitreißenden Art, ist er genau der Spielertyp, den wir für unsere Offensive gesucht haben. Wir sind überzeugt davon, dass Dominik uns in der Rückrunde verstärken wird.“
Der 1,80 Meter große Martinovic ist kein Brecher, sondern eher ein spielerisch agierender Stürmer. Beim SV Elversberg sammelte er letzte Saison Zweitliga-Erfahrung, in 20 Spielen gelang ihm jedoch nur ein Treffer. Besser lief es in der 3. Liga, hier bewies Mitrovic vor allem bei Waldhof Mannheim seine Torjäger-Qualitäten. Insgesamt kommt er auf eine beeindruckende Quote von 42 Toren und 27 Vorlagen in 141 Drittligapartien.

Rot-Weiss Essen-Neuzugang Martinovic: "Brutale Stimmung an der Hafenstraße"
In Essen wird ein treffsicherer Stürmer dringend benötigt, Leonardo Vonic, der diese Saison auf 5 Treffer kommt, überzeugt bisher nicht restlos. Manuel Wintzheimer, im Sommer aus Nürnberg ausgeliehen, fehlt noch bis März verletzt. Moussa Doumbouya, der den Großteil der Hinrunde verletzt verpasst hat, könnte jetzt noch abgegeben werden. Uwe Koschinat hebt vor allem die Vielseitigkeit von Martinovic hervor:
„Dominik Martinovic verfügt über eine brutale Geschwindigkeit und ist geil darauf, Tore zu schießen. Er hat in der 3. Liga mehrfach zweistellig pro Saison getroffen. Zudem ist er sehr beweglich und flexibel, er fühlt sich in verschiedenen Spielsystemen wohl, was mir eine größere Variabilität für die Zukunft gibt. Ich freue mich sehr, dass uns dieser Transfer gelungen ist.“
Und auch der Angreifer selbst erklärt, warum er sich für Rot-Weiss Essen entschieden hat:
„Ich freue mich riesig, künftig für diesen großartigen Traditionsverein spielen zu können. Die brutale Stimmung an der Hafenstraße habe ich bereits bei einem Auswärtsspiel erlebt. Für meinen Wechsel waren nicht die finanziellen Gründe ausschlaggebend, mich reizen vielmehr dieser Verein, die Historie, die Fans und die Chance, die Zukunft mitzugestalten – und ich möchte mithelfen, den Verein aus der Abstiegszone rauszubringen und ihn wieder dort hinbringen, wo er hingehört.“
Die beiden Neuzugänge sind am Montag (6. Januar) schon mit dem Team ins Trainingslager in die Türkei geflogen. Dort bereitet sich RWE in Lara bis Sonntag (12. Dezember) auf die Aufholjagd in der Rückrunde vor.
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