Nach Datenpanne im Impfzentrum Essen: Was hat sich getan?

Über 13.000 Daten von Essenerinnen und Essenern verschickt in einer Rundmail - das ist jetzt zwei Wochen her. Was hat sich seitdem bei der Stadt getan?

Essen: Impfzentrum verschickt sensible Daten

Vor zwei Wochen hat das Essener Impfzentrum eine Rundmail an 700 Impflinge verschickt. Eigentlich sollte die Mail über die geänderten Öffnungszeiten informieren. In der Mail waren aber noch interne Anhänge mit persönlichen Daten von rund 13.000 Essenerinnen und Essenern. Volle Namen, Adressen und Geburtsdaten sowie zum großen Teil Telefonnummern und E-Mail-Adressen, alles in der Mail. Daraufhin haben sich viele Essenerinnen und Essenern gefragt: Wie sicher sind meine Daten bei der Stadt? 

Essen: Sicherheitsrisiko bei der Stadt?

Nach dem Vorfall hat die Stadt den Datenschutz des Landes über den Fehler informiert. Der wollte den Vorfall dann prüfen. Der prüft jetzt das Sicherheitsrisiko der Stadt, also wieso der Vorfall passieren konnte und wo es eventuell Sicherheitslücken gibt. Der Datenschutz rechnet der Stadt aber hoch an, dass sie die Betroffenen sofort über den Vorfall informiert hat, heißt es. Außerdem hätte die Stadt schon angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. Zum Beispiel herrscht laut der Stadt jetzt vor jeder Mail ein Vier-Augen Prinzip. Außerdem will die Stadt solche Excel-Listen mit sensiblen Daten mit einem Passwort schützen. Der Mitarbeiter, der die Daten verschickt hat, soll aber keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu spüren bekommen, sagt die Stadt. 

Nach Datenpanne: Essener:innen verkaufen Klagerechte an Düsseldorfer Firma

Nach der Datenpanne haben viele Betroffene bereits angekündigt, gegen die Stadt zu klagen. Bis heute liegen der Stadt aber noch keine Klagen vor, sagt sie. Anscheinend haben sich die, die klagen wollen, lieber an ein Düsseldorfer Unternehmen gewandt. Über „Right Now“ können Betroffene, die nicht selbst klagen wollen, ihre Rechte auf die Klage gegen die Stadt an die Firma verkaufen. Das haben bis jetzt über 250 Essener:innen gemacht und dafür im Schnitt dreißig Euro kassiert. Das Unternehmen „Right Now“ erlebe gerade einen regelrechten „Run“, sagen die Betreiber. „Right Now“ will dann bald selbst rechtlich gegen die Stadt vorgehen. Wann es damit losgeht, ist aber wohl noch nicht klar. Bis jetzt liegt der Stadt keine Klage vor, heißt es.

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