Nach Anschlagsplänen in Essen: Urteil gegen ehemaligen Schüler gefallen

Für den geplanten rechtsextremen Terroranschlag an einem Gymnasium in Essen ist ein 17-jähriger Schüler jetzt verurteilt worden. Das hat das Oberlandesgericht in Düsseldorf am Freitag mitgeteilt. Der Prozess gegen den Gymnasiasten fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. 

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Urteil in Essen gegen ehemaligen Don-Bosco Schüler gefallen

Zwei Jahre auf Bewährung - so lautet das Urteil gegen den Schüler, der im Mai letzten Jahres einen Anschlag auf zwei Essener Schulen geplant haben soll. Das Gericht sprach den Schüler heute (10.02.23) wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat schuldig - in Verbindung mit Verstößen gegen das Waffengesetz. Der Schüler habe einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag geplant und dabei Lehrer sowie Schüler töten wollen, heißt es. Das Gericht sah die wesentlichen Vorwürfe der Anklage bestätigt. Der Jugendliche habe sich die Bestandteile für den Bau von potenziell tödlichen Bomben beschafft und zwei funktionstüchtige Schusswaffen gebaut. Außerdem seien Messer, Macheten, Schlagringe, Armbrüste sowie Luftdruck- und Schreckschusswaffen bei ihm gefunden worden. 

Schüler in Essen zeigt sich geständig

Der Jugendliche sei geständig gewesen, habe Reue gezeigt und sich von seiner Tat distanziert. Da er motiviert sei, sich von seinem rassistischen und antisemitischen Weltbild zu lösen, sei die Strafe vergleichsweise mild ausgefallen und zur Bewährung ausgesetzt worden, so das Gericht. Die Bundesanwaltschaft hatte drei Jahre Haft ohne Bewährung beantragt. Eine Vertreterin der Behörde hatte beim Prozessbeginn ausgeführt, dass der Angeklagte fest entschlossen gewesen sei, den rassistisch motivierten Anschlag zu begehen. Sein Mandant sei «im Internet gedanklich falsch abgebogen», hatte Verteidiger Andreas Wieser beim Prozessbeginn gesagt. «Er braucht professionelle Hilfe, um wieder auf die richtige Bahn zu kommen.» 

So geht es mit dem Essener Schüler weiter

Der Gymnasiast kam am Freitag (10.02.23) aus der Untersuchungshaft frei, wurde aber vom Gericht angewiesen, sich direkt in einer Jugendpsychiatrie in stationäre Behandlung zu begeben. Danach muss er in ein betreutes Wohnen einer Jugendhilfeeinrichtung ziehen und an einem Programm zur Deradikalisierung teilnehmen.

Schüler plante Anschlag an Essener Schule

Der am 12. Mai nach dem Hinweis eines Mitschülers in seinem Elternhaus in Essen festgenommene Gymnasiast soll den Terroranschlag über einen langen Zeitraum hinweg geplant haben. Die Ermittler gingen davon aus, dass der damals 16-jährige Deutsche den Anschlag nur einen Tag später, am 13. Mai, am Essener Don-Bosco-Gymnasium begehen und dabei ein Blutbad anrichten wollte. Schwer bewaffnete Spezialeinheiten waren in Essen im Kinderzimmer des

Beschuldigten auf 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, gestoßen. Sie entdeckten auch rassistische, antisemitische und antimuslimische Schriften. Das Gymnasium und die frühere Realschule des Angeklagten waren nach Bekanntwerden der Terrorpläne vorübergehend geschlossen und mit Sprengstoff-Spürhunden gründlich durchsucht worden. Der Prozess hatte vor zwei Monaten begonnen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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