Morddrohungen in Essen gegen Politiker nach Angriffen

In Essen bekommen Politiker inzwischen Hassmails und Morddrohungen. Das sind die Folgen der Angriffe auf zwei Politiker Anfang Mai. Hier erzählt einer der beiden, wie es danach weiterging - positiv wie negativ.

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In Essen werden Politiker weiter bedroht - das ist die Antwort

Bürgermeister Rolf Fliß von den Grünen wird in Essen weiter bedroht. Nach dem Angriff Anfang Mai auf der Rüttenscheider Straße hat er über tausend positive Mails bekommen. Darunter waren aber auch einige Hassmails und Todesdrohungen, erklärt Rolf Fliß im Interview mit Radio Essen. Inzwischen hat er Anzeige gegen die Verfasser der Mails erstattet und die Vorgänge an die Polizei übergeben. Die Polizei sucht weiter nach den Tätern von Anfang Mai. Damals trafen der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring und Bürgermeister Rolf Fliß von den Grünen auf eine Gruppe Menschen, die ein Selfie mit ihnen machen wollten. Das sei normal und natürlich gab es das Selfie. Dann allerdings folgten Beschimpfungen und der Angriff auf Fliß von hinten. Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl hat den Bürgermeister bei einer Veranstaltung getroffen und gefragt, ob er jetzt doch öfter über die Schulter blickt.

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Viel Solidarität in Essen für Politiker

Der Essener Bürgermeister Rolf Fliß lässt sich nicht einschüchtern und macht weiter. Es gäbe viel zu viele Ideen in der Stadt und Vorschläge, um die er sich kümmern wolle, sagt er im Radio Essen-Interview. Am Wahlkampfstand der Grünen zur Europawahl standen die Menschen Schlange, um dem Bürgermeister ihre Solidarität zu versichern. Der Verein IKUA lädt Rolf Fliß extra zu einem Diskussionsabend ein, um ihm zu versichern, dass sie die Gewalt gegen ihn verurteilen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich hat ihm einen Brief mit Füller geschrieben. Gerade erst war Fliß mit anderen ehrenamtlichen Bürgermeistern im Schloss Bellevue in Berlin beim Bundespräsidenten. Rolf Fliß hat den Brief natürlich ebenfalls handschriftlich beantwortet - mit grüner Tinte und der Versicherung, dass Essen weiter eine weltoffene und tolerante Stadt bleibt. Daran wird er mitarbeiten, versichert Fliß.

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