Mehrwegpflicht in Essen: Kaum Angebote und zu viel Verpackungsmüll
Veröffentlicht: Donnerstag, 03.08.2023 05:26
In Essen werden nach wie vor zu wenig Mehrwegverpackungen angeboten. Die Verbraucherzentrale NRW hat einen Test gemacht und das Ergebnis ist deutlich. Die Stadt Essen setzt weiterhin auf die Meldungen der Bürgerinnen und Bürger.
Essen unterwegs - Wo gibt es Mehrwegverpackungen?
In Essen und ganz Deutschland gilt seit Anfang des Jahres das Gesetz für die Mehrwegangebotspflicht. Die Stadt Essen hat seitdem aber noch kein einziges Bußgeld verhängt. Nach wie vor setzt die Stadt auf die Meldungen der Bürgerinnen und Bürger, die durchgeben sollen, wo die Verpackungspflicht nicht eingehalten wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Unteren Abfallwirtschaftsbehörde beraten die Gastronomen dann wie sie Mehrwegverpackungen einsetzen sollen. Zusätzlich hat die Stadt schon im letzten Sommer eine "Mehrweg-Messe" im Rathaus veranstaltet und auf mehreren Ausstellungen und Online über das Gesetz und Mehrwegverpackungen informiert. Bürgerinnen und Bürger können sich mit ihren Hinweisen an die Untere Abfallwirtschaftsbehörde wenden, unter der Telefonnummer 88-59588 oder per Mail an uawb@umweltamt.essen.de.
Mehrwegverpackungen kommen in Essen kaum vor
Die Verbraucherzentrale NRW hat jetzt ebenfalls eine Stichprobe gemacht. Das Ergebnis lautet mangelhaft. Kundinnen und Kunden wird es oft sehr schwer gemacht, auf Mehrwegverpackungen zurückzugreifen. Zum Beispiel steht die Mehrwegverpackung versteckt in der Ecke und ist kaum sichtbar, bemängeln die Verbraucherschützer. Einen Hinweis auf die Mehrwegverpackungen haben sie auch fast nie entdeckt. Nur etwas mehr als die Hälfte der Gastro-Betriebe weist so auf die Mehrwegverpackungen hin, dass die Kundinnen und Kunden auch eine Chance haben, das wahrzunehmen. Die Konsequenz: Die meisten nutzen weiter die alten Verpackungen und die landen direkt im Müll, verstopfen die Mülleimer auf den Straßen und sorgen oft genug für ein unschönes Straßenbild. Bei einer Umfrage der NRW Verbraucherzentrale gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie öfter Mehrwegverpackungen nutzen würden, wenn sie besser zu sehen wären.
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