Luft in Essen wird besser

In Essen war die Luft lange durch zu viel Auspuffgase und die Industrie sehr schlecht. In den letzten Jahren nimmt die Schadstoffbelastung aber immer weiter ab. Diese Schadstoffe können zu gesundheitlichen Problemen führen, deshalb hat die EU die Grenzwerte eingeführt. Das sind die aktuellen Ergebnisse.

© Radio Essen/Tobi Bitter

Messwerte in Essen unter dem Grenzwert

Essen hat die Grenzwerte der EU für die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid lange nicht eingehalten. In den letzten beiden Jahren sanken die Werte jedoch. Das liegt unter anderem daran, dass es deutlich weniger Verkehr in der Corona-Pandemie gab. In diesem Jahr liegen die Werte auch weiterhin unter dem aktuell gültigen Grenzwert der EU. Nur an einer Messstelle liegen sie darüber, an Kruppstraße an der A40 in Frohnhausen. Die Bilanz ist noch nicht endgültig, weil das Landesamt für Umwelt bis jetzt nur die Messwerte von Januar bis August dieses Jahres ausgewertet an die Stadt Essen weitergegeben hat.

Das können die Gründe in Essen für sinkende Stickstoffdioxid-Werte sein

Essen hat inzwischen einiges bewegt, um die Stickstoffdioxidwerte zu senken. Auf der Alfredstraße gibt es eine extra Ampelschaltung, die immer dann anspringt, wenn es windstill ist. Dann werden Autofahrer aufgefordert, die Alfredstraße zu meiden. Die Autos fahren dann allerdings über andere Strecken oder stehen unter anderem auf der Norbertstraße lange im Stau. Dort gibt es allerdings keine Messstelle des Landesamtes für Umwelt für die Stickoxidwerte.

Die Rüttenscheider Straße und die Gemarkenstraße sind inzwischen Fahrradstraßen, da haben Radfahrer Vorrang. Autos fahren dort aber immer noch lang, was die Initiatoren vom RadEntscheid in Essen immer wieder kritisieren.

In Essen könnten bald wieder Fahrverbote drohen

Die guten Nachrichten über die Werte in Essen sind aber wahrscheinlich nur von kurzer Dauer. Die EU plant neue Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft und vor allem auch für Stickstoffdioxid und Feinstaub. Die liegen dann deutlich unter den Werten, die bis jetzt gelten. Sollten diese neuen Grenzwerte in der EU eingeführt werden, dann hat die Stadt Essen erneut große Probleme. Dann könnte es wieder zu Klagen von der Deutschen Umwelthilfe kommen wie schon einmal, welche die Einhaltung der neuen Grenzwerte einfordert. Das ist aktuell aber kaum zu schaffen, wie in der Liste unten deutlich wird. Dann müsste die Stadt Essen sich weitere Maßnahmen überlegen oder Fahrverboten für Autos verhängen. Noch hat die EU die neuen Grenzwerte nicht beschlossen. Die Diskussion darüber läuft noch.

So ist die Stickstoffdioxid-Belastung in Essen

Laut der LANUV-Auswertung sind vorläufigen Stickstoffdioxid (NO2)-Werte in Essen fast gleich geblieben. Der aktuell geltende Grenzwert der EU liegt bei 40 µg/m³ Luft. Das sind die gemessenen Werte von Januar bis August 2022, in Klammern jeweils der Wert von 2021:


  • Gladbecker Straße: 33 µg/m³ (32 µg/m³)
  • Steeler Straße: 26 µg/m³ (27 µg/m³)
  • Alfredstraße: 32 µg/m³ (31 µg/m³)
  • Hausackerstraße: 35 µg/m³ (36 µg/m³)
  • Krayer Straße: 32 µg/m³ (32 µg/m³)
  • Hombrucherstraße: 28 µg/m³ (27 µg/m³)
  • Brückstraße: 30 µg/m³ (32 µg/m³)
  • Abteistraße: 30 µg/m³ (30 µg/m³)
  • Kruppstraße: 45 µg/m³ (43 µg/m³)
  • Vogelheim: 22 µg/m³ (23 µg/m³)
  • Schuir: 22 µg/m³ (25 µg/m³)

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