Lindt in Essen: Land rüffelt die Stadt

Das Land NRW rüffelt die Stadt Essen wegen der Lindt-Ansiedlung in der Innenstadt. Die Schweizer Schokoladenfirma hat einen Laden auf der Limbecker Straße eröffnet. Sie profitiert dabei von einem Förderprogramm des Landes.

Lindt hat Ladenlokal in Essen

Knapp vier Milliarden Euro Jahresumsatz hat die Schokoladenfirma Lindt zuletzt gemacht. Ein Ladenlokal in der Limbecker Straße hat sie trotzdem zum Schnäppchenpreis bekommen. Seit Ende Oktober verkauft Lindt in dem Laden seine Schokolade. Die Miete beträgt nur 20 Prozent des Preises, den der Vormieter gezahlt hat. Möglich macht das ein Förderprogramm des Landes NRW - bezahlt von Steuergeldern. Mit dem Geld aus diesem Programm sollen die Innenstädte in NRW belebt werden. Eigentlich ist der Schnäppchenpreis bei den Mieten allerdings für Start-Ups und kleinere Firmen gedacht.

Land NRW kritisiert Stadt Essen

So betont es Heimatministerin Ina Scharrenbach jetzt auch noch einmal in der Antwort auf eine kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten und Essener SPD-Chefs Frank Müller. "Eine Mietsubventionierung von internationalen Filialisten ist mit dem Programm grundsätzlich nicht intendiert", heißt es da. Ein deutlicher Rüffel für die Stadt Essen, die eben einem solchen internationalen Filialisten den Großteil der Miete erlässt. Nach Informationen der Landesregierung ist der Essener Lindt-Fall ein Einzelfall. Möglicherweise auch, weil andere Städte bisher kaum geeignete junge Firmen gefunden haben, die sich für wenig Geld einmieten wollen. Die anderen Städte fragen uns regelmäßig um Rat und beneiden uns um den Fortschritt, meint die Essen Marketing. Sie wertet die Ansiedlung von Lindt als "gutes Zeichen". Und die Landesregierung räumt zumindest ein, dass es durchaus auch sinnvoll sein kann, dass größere Ketten mit den Mietsubventionen angelockt werden. Letztlich bleibt es eine Entscheidung der jeweiligen Stadt, wie sie das Förderprogramm einsetzt.

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