Krankenhaus in Essen geht bald das Geld aus

Für ein Krankenhaus in Essen haben die Betreiber jetzt ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das Krupp-Krankenhaus in Steele steht auf der Kippe. Das sind die Hintergründe.

Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Steele
© Alfried Krupp Krankenhaus

In Essen muss ein weiteres Krankenhaus hart kämpfen

In Essen ziehen die Betreiber des Krupp-Krankenhauses in Steele jetzt die Reißleine. Die Betreibergesellschaft Evangelisches Krankenhaus Lutherhaus gemeinnützige GmbH hat jetzt beim Amtsgericht ein Schutzschirmverfahren beantragt. Damit haben die Betreiber jetzt drei Monate Zeit, um einen Sanierungsplan auszuarbeiten. Die 700 Beschäftigen im Krupp-Krankenhaus in Steele bekommen weiter ihr Gehalt und auch die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten läuft weiter wie geplant. Was am Ende vom Standort übrig bleibt, ist allerdings offen. Der Geschäftsführer des Krupp-Krankenhauses in Rüttenscheid Günther Flämig, der auch für die Tochtergesellschaft in Steele verantwortlich ist, betont in einer Pressemitteilung, dass das Schutzschirmverfahren nur für das Krankenhaus in Steele beantragt wurde und nicht für Rüttenscheid. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist Trägerin des Alfried Krupp Krankenhauses in Rüttenscheid. Auch die Stiftung sorgt sich um das Krankenhaus in Steele und hofft auf eine für alle gute Lösung bei der Sanierung.

Weiteres Krankenhaus in Essen auf der Kippe

In Essen wurden bereits im Norden vor längerer Zeit zwei Krankenhäuser geschlossen: Das Marienhospital in Altenessen und das St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg. Betreiber hier ist die Contillia-Gruppe. Jetzt trifft also auch das Krupp-Krankenhaus in Steele das Problem, dass Krankenhäuser nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Der Geschäftsführer der beiden Alfried Krupp Krankenhäuser erklärt dazu:

"Aktuell stehen wir mit Krankenhäusern der gesamten Bundesrepublik vor den gleichen großen strukturbedingten und gesundheitspolitischen Herausforderungen, wie der Unterfinanzierung, dem Fachkräftemangel und den gestiegenen Kosten"

Zusammen mit einem erfahrenen Restrukturierungsteam sollen jetzt Pläne gemacht werden wie das Krankenhaus bestehen bleiben und damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten gesichert werden kann.

Stadt Essen reagiert auf die Krankenhaus-Krise

Die Stadt Essen reagiert besorgt auf die neue Krise in der Krankenhauslandschaft in Essen. Oberbürgermeister Thomas Kufen betont aber:

"Allerdings geht es aktuell nicht um eine Schließung, sondern um eine Neuausrichtung. Mit dem angekündigten und geplanten Vorgehen hält die Krupp-Stiftung am Krankenhausstandort Steele fest, das ist die wichtige Botschaft"

Die Stadt will mit den Verantwortlichen sprechen und weiter im engen Austausch mit den Akteurinnen und Akteuren in der Gesundheitsversorgung in der Stadt bleiben. Gleichzeitig fordert der Oberbürgermeister, dass Bund und Land die geplante Reform für die Krankenhäuser endlich umsetzen sollen.

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