Kontrollen in Essen - Stadt geht gegen Clankriminalität vor

Die Polizei Essen hat mit dem Ordnungsamt Freitagnacht (30. Juni) einige Lokale kontrolliert. Dabei haben sie nur wenige Verstöße festgestellt.

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Ordnungsamt und Polizei in Essen gehen gegen Clankriminalität vor

Die Polizei und das Ordnungsamt haben in Essen Freitagnacht (30. Juni) verschiedene Lokale kontrolliert. Dabei haben sie zum Beispiel überprüft, ob der Tabak versteuert ist, der Jugendschutz eingehalten wird oder die Sicherheit des Personals gefährdet ist, zum Beispiel durch zu viele Gasflaschen. Die Kontrollen werden regelmäßig durchgeführt, haben nach den Tumulten Mitte Juni in Essen aber die Objekte bestimmter Gruppen im Fokus.

Kontrollen in Essen haben bestimmten Fokus

Die Kontrollen in Essen in der Freitagnacht (30. Juni) waren unter anderem in Lokalen am Salzmarkt und an anderen Stellen in der Innenstadt. Durch die Konflikte zwischen verschiedenen Familien rücken bestimmte Lokale dort gerade in den Fokus. Das Ordnungsamt ermittelt bei den Überprüfungen generelle Verstöße, die grundsätzlich in jedem Lokal kontrolliert werden. Dabei fallen aber oft auch andere Probleme auf, die dadurch gemeldet werden können. Die Polizei Essen hat abseits von den Kontrollen eine bestimmte Einheit, die gezielt gegen Clankriminalität ermittelt. Dadurch soll dem Problem entgegengewirkt werden, sagt der leitende Polizeidirektor Detlef Köbbel.

"Clankriminalität entsteht nicht von jetzt auf gleich, die Strukturen entwickeln sich."

Die durchgeführten Kontrollen verhindern aber trotzdem die Entstehung von spontanen Tumulten nicht. Durch die große Präsenz der Behörden in der Stadt wirke man dem aber entgegen. Gelegentlich gibt es auch bestimmte Anlässe, die zu besonderen Kontrollen führen können.

Ordnungsbeamte in Essen sehen Kontrollen positiv

Für die Ordnungsbeamten in Essen sind die Kontrollen bereits Routine. Sie kennen viele Lokale und wissen, wie die Reaktionen der Betreiber und Gäste ausfallen werden, erzählen sie bei den Kontrollen. Die Menschen sind bei den Kontrollen unaufgeregt und habe keine Angst durch die große Polizeipräsenz. Viele Gäste holen schon des Ausweis raus und lassen sich gerne Kontrollen, reden noch kurz mit den Beamten. Die Mitarbeiterinnen vom Ordnungsamt finden, dass die Kontrollen ein positives Zeichen senden. Wenn es viele Verstöße gebe, dann würde das Lokal nicht geöffnet bleiben und meistens läuft es sehr geordnet ab. Bestimmte Läden sind den Beamten aber auch schon bekannt, weil es dort häufiger Probleme gibt. Dann gehen sie dort aber auch mit einer bestimmten Haltung rein. Besonders in diesen Situationen müssen sich die Einsatzkräfte Respekt verschaffen, um alle Maßnahmen durchsetzen zu können.

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Kontrollen in Essen sind besonders

Essen hat im Vergleich zu anderen Städten eine besondere Struktur bei der Bekämpfung von Clankriminalität. Durch regelmäßige Kontrollen haben das Ordnungsamt, die Polizei und die zuständigen Behörden einen besonders guten Überblick über die Strukturen. Gemeinsam mit einer Hundertschaft kontrolliert das Ordnungsamt bis zu vier Mal in der Woche verschiedene Lokale und Bars. Es ist wichtig, dass wir in Essen genau hinschauen, sagt Essens Ordnungsdezernent Christian Kromberg:

"Würden wir nicht kontrollieren, dann sehen wir das Problem und das ganze Ausmaß der Clankriminalität in der Stadt auch nicht. Wir müssen hinbekommen, dass es sich nicht mehr lohnt."

Durch die verschiedenen Rechte der unterschiedlichen Stellen haben die Kontrollierenden viele Möglichkeiten. Die gute Vernetzung zwischen Behörden, Polizei und Ordnungsamt ist deswegen entscheidend für diese Kontrollen. Auch künstliche Intelligenzen sollen in Zukunft helfen, um bestimmte Problembereiche besser zu identifizieren.

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Einsatzkräfte in Essen zeigen starke Präsenz

Die Kontrollen in Essen laufen meist unaufgeregt ab. Das liegt auch an der starken Präsenz der Einsatzkräfte. Es dürfe nicht zu einer Situation kommen, in der die Überprüften überlegen, ob sie gegen die Einsatzkräfte ankommen könnten. Deswegen wird der kommunale Ordnungsdienst von einer Hundertschaft der Polizei unterstützt. Die sichern die Lokale ab, bevor die Kontrollen von den Ordnungsbeamten durchgeführt werden können. Durch die vielen Kräfte verschaffen sich die Beamten Respekt und die Polizisten können im Notfall eingreifen. Auch wenn die meisten Kontrollen ruhig verlaufen, gibt es Ausnahmen. Wenn Besitzer nicht kooperativ sind, es viele Verstöße gibt oder sie sich sogar aggressiv zeigen, werden die Lokale häufiger kontrolliert. Die Kontrollen der verschiedenen Lokale in Essen haben unterschiedliche Gründe. Ein gutes Netzwerk ist für die Bekämpfung der Clankriminalität aber entscheidend. Es können Hinweise von Privatleuten, anderen Behörden oder aus dem Internet kommen.

Kontrollen in Essen bleiben effektiv

Die Kontrollen in Essen zeigen Wirkung, obwohl kontrollierte Lokale andere Länden, die potenziell kontrolliert werden können, oft vorwarnen. Betreiber von Lokalen sind meist kooperativ und auch Statistiken bestätigen dies. Laut einer Polizeistatistik gibt es deutlich weniger Straftaten in den kontrollierten Bereichen, seit die Kontrollen vor einigen Jahren eingeführt wurden. Trotzdem müssen die Maßnahmen weitergeführt werden, damit sich die Lage nicht wieder verschlechtert, sagen Polizei und Ordnungsamt. Bei der Kontrolle Freitagnacht (30. Juni) gab es in nur einem von drei kontrollierten Lokalen Verstöße. Insgesamt waren auch diesmal alle sehr kooperativ. Das berichtet unsere Radio Essen-Stadtreporterin, die die Kontrollen begleitet hat.

Thomas Kufen begleitet Freitagnacht die Kontrollen

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen hat die Kontrollen Freitagnacht (30. Juni) begleitet, um sich selbst ein Bild der Lage zu verschaffen. Der Oberbürgermeister ist gemeinsam mit den Ordnungsamt in die verschiedenen Lokale gegangen und hat die verschiedenen Bereiche angeschaut. Dabei ging es zum Beispiel in die Küche, Technikräume, in denen Gasflaschen stehen oder an einzelne Tische, um das Alter der Gäste zu kontrollieren. Für den Oberbürgermeister sind die Kontrollen auch für die Essenerinnen und Essener mit bestimmten Nationalitäten eine gute Chance. Viele Menschen haben sich an ihn gewendet, weil sie beispielsweise wegen einem syrischen oder libanesischen Migrationshintergrund Angst vor Vorurteilen haben. Durch die engmaschigen Kontrollen könne klarer werden, wer wirklich kriminell ist und keiner wird wegen seines Nachnamens oder seiner Herkunft verurteilt.

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