Klimawandel in Essen deutlich zu spüren
Veröffentlicht: Dienstag, 11.11.2025 16:10
Dramatische Bilanz in Essen beim Ruhrverband - entlang der Ruhr ist es zu trocken und viel zu warm. Das hat schlimme Folgen.

Die Ruhr in Essen versorgt uns mit Trinkwasser
Aus der Ruhr wird in Essen unser Trinkwasser gewonnen, der Fluss ist also unsere Lebensgrundlage. Der Ruhrverband hat deswegen die Aufgabe darauf zu achten, dass immer genügend Wasser in der Ruhr ist. Das wird aber immer schwieriger. Mit Beginn der Weltklimakonferenz in Brasilien zieht der Ruhrverband eine erste Bilanz für das laufende Jahr. Das war wieder sehr trocken, es hat deutlich weniger geregnet als im Durchschnitt. Zwischen Februar und September waren es 40 Prozent weniger als sonst. Der März war der trockenste Monat seit über 30 Jahren.
Aus diesem Grund muss der Ruhrverband sparsam mit dem Wasser umgehen. Die Zuflüsse zur Ruhr werden zum Teil über ein Talsperren-System gesteuert. Die Talsperren sind am Oberlauf der Ruhr und können viel Wasser speichern für trockene Zeiten. Das wird dann nach und nach abgelassen.
Zu warm in Essen entlang der Ruhr
Wir spüren in Essen vielleicht ab und an mal, dass es relativ warm ist. Der langsame Anstieg der Temperaturen wird aber immer erst bei genaueren Auswertungen der Messwerte deutlich. Der Ruhrverband betrachtet deshalb immer die Entwicklungen. 2024 war ein außergewöhnlich warmes Jahr. Die Jahresmitteltemperatur lag zum dritten Mal in Folge über 10 Grad. Das ist ein Wert, der seit Aufzeichnung der Messwerte 1881 nie erreicht wurde. Im letzten Jahr hat es im Gegensatz zu diesem Jahr viel mehr geregnet. Es gab 30 Prozent mehr Regen als im Durchschnitt. Die Wärme und die stark schwankenden Niederschlagsmengen haben auch Auswirkungen auf den Fluss selbst.
Ruhr in Essen hat Probleme
Der Ruhrverband in Essen merkt inzwischen deutlich die Veränderungen im Fluss durch den Klimawandel. Der Fluss wird immer wärmer. Die Durchschnittstemperatur in der Ruhr ist in den letzten 40 Jahren im Schnitt um 1,9 Grad angestiegen. Im Winterhalbjahr ist der Wert sogar um 2,1 Grad angestiegen. Das hat Folgen. In den Talsperren wird das Wasser nicht mehr richtig durchmischt. Das führt dazu, dass zu wenig Sauerstoff im Wasser ist. Damit werden die Lebensbedingungen für heimische Arten wie die Bachforelle oder die Äsche immer schlechter. Andere Arten, die nicht bei uns heimisch sind, profitieren davon und breiten sich weiter aus. Das beobachten die Experten bei der Fischfamilie der Grundeln.
Der Ruhrverband hat die Verantwortung für die Ruhr und fordert von Politikerinnen und Politkern mehr Einsatz für den Klimaschutz. Auch die finanziellen Mittel müssen ausreichend bereitgestellt werden, damit es weiter genügend Trinkwasser für Essen gibt.
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