Kardinal-Hengsbach-Statue in Essen abgebaut

Auf dem Domplatz in Essen ist am Montagmorgen (25. September) die Statue des verstorbenen Kardinals Franz Hengsbach abgebaut worden. Das war eine Reaktion auf die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, die letzte Woche bekannt gemacht wurden. Außerdem sind bisher einige neue mutmaßliche Missbrauchsfälle gemeldet worden.

© Lea Sleiman / Radio Essen

Forderungen in Essen finden Gehör

In Essen wurde am Montagmorgen (25.09.) gegen neun Uhr die Statue von Kardinal Franz Hengsbach abgebaut. Dazu haben Monteure zuerst die Halterung des Denkmals entfernt, dann hat ein Kran die Statue auf einen Lastwagen gehoben. Hintergrund sind Vorwürfe, die letzte Woche öffentlich gemacht wurden: Franz Hengsbach soll in den 50er und 60 Jahren Jugendliche in Paderborn und Essen sexuell missbraucht haben. Danach hatten Betroffenenvertreter und die Reforminitiative Maria 2.0 die Entfernung der Statue des Geistlichen gefordert. Auch eine Mahnwache hatte es gegeben.

Statue in Essen schnell abgebaut

Letzten Freitag (22.09.) hatte das Domkapitel in Essen verkündet, dass die 2011 enthüllte Statue abgebaut werden soll. Es sollten aber noch Gespräche mit dem Betroffenbeirat des Bistums stattfinden. Außerdem müsse Rechtliches geklärt werden, mit der Künstlerin der Statue und den Sponsoren. Am heutigen Montag folgte nun die schnelle Umsetzung. Um Betroffene zu schützen und sie mit der Statue nicht zu verhöhnen, habe man schnell reagiert, so das Bistum Essen. Auf dem Domplatz ist jetzt nur noch die Denkmalhalterung und eine Wiese zu sehen. Die Statue soll eingelagert werden. Auf dem Domplatz könnte bald eine Gedenkstätte für Betroffene sexuellen Missbrauchs entstehen.

Mehr Missbrauchsfälle in Essen gemeldet

Das Bistum Essen hat in der letzten Woche dazu aufgerufen, weitere Missbrauchsfälle zu melden. Bisher seien schon einige neue Meldungen eingegangen. Die würden jetzt geprüft, heißt es vom Bistum.

Mehr Nachrichten aus Essen


Weitere Meldungen

skyline