Kanalarbeiten in Essen sorgen für große Baustellen und hohe Kosten
Veröffentlicht: Freitag, 15.08.2025 15:27
In Essen müssen in den nächsten Jahren viele Abwasserkanäle erneuert werden. Die Stadtwerke stehen vor einer großen Aufgabe. Die Arbeiten verschlingen auch sehr viel Geld.

Stadtwerke Essen müssen viele Kanäle neu bauen
Die Stadtwerke Essen planen und bauen gerade weitere große Projekte. Die Abwasserkanäle an vielen Stellen in der Stadt müssen erneuert werden. Von 2026 bis 2037 planen die Stadtwerke deshalb mit knapp einer Milliarde Euro an Kosten. Diese Summe muss in das Abwassernetz investiert werden. Dazu sind die Stadtwerke Essen gesetzlich verpflichtet. Was das für alle Essenerinnen und Essener bedeutet, lässt sich aktuell nicht sagen. Die Stadt legt die Gebühren für das Abwasser jedes Jahr neu fest. Meist werden die neuen Gebühren im November im Rat der Stadt beschlossen. Erst dann lässt sich genau sagen, wie viel jede und jeder zahlen muss.
Abwasserkanäle in Essen müssen nach und nach erneuert werden
In Essen planen die Stadtwerke gleich mehrere größere Baumaßnahmen dazu. In diesen Wochen starten die Arbeiten an der Von-der-Tann-Straße im Südostviertel. Die Arbeiten dort sollen bis zum zweiten Quartal 2027 dauern. Schon in diesem Jahr sollen auch die Abwasserkanäle auf der Spillenburgstraße in Steele erneuert werden. Auch hier planen die Stadtwerke mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Im kommenden Jahr werden dann Projekte auf der Altendorfer Straße, an der Frohnhauser Straße / Dollendorfstraße, am Siepentalsammler und an der Frankenstraße starten. Die Bauarbeiten sind teilweise so umfangreich, dass die Stadtwerke mit einer Bauzeit von drei Jahren rechnen, z.B. im Siepental oder in Frohnhausen. Auch auf der Ruhrallee wird in Kürze eine weitere Baumaßnahme stadteinwärts in Höhe Elisabeth-Krankenhaus beginnen. Außerdem wird noch auf den großen Baustellen in der Stadt für die Citybahn und an der Steeler Straße gearbeitet.
Kanäle in Essen werden regelmäßig überprüft
Der älteste dokumentierte Abwasserkanal in Essen stammt aus dem Jahr 1869. Aktuell arbeiten die Stadtwerke an Kanälen, die zwischen 80 und 90 Jahre alt sind. Wie lange die Kanäle halten, das hängt auch viel davon ab, wie viele Autos über die Straße fahren, unter denen sie liegen. Die Kanäle werden deshalb regelmäßig überprüft. Mit einer Kamera werden die Kanäle untersucht und der Bauzustand wird dokumentiert. So können die Stadtwerke sofort Veränderungen feststellen. Außerdem gibt es eine Methode, bei der ein Spiegel in einen Schacht gehalten wird, um den Kanal auszuleuchten. Fällt das Licht dann nicht mehr komplett auf den Spiegel, müssen weitere Untersuchungen erfolgen. Wenn Kanäle größer als 1,20 Meter sind, dann sind sie begehbar und werden von den Mitarbeitern der Stadtwerke so kontrolliert.
Baustellen in Essen - warum gibt es so viele?
Die Stadtwerke Essen planen lange Zeit im voraus, wann welche Abwasserkanäle erneuert werden müssen. Die Baumaßnahmen werden mit der Stadt abgestimmt. Gibt es zum Beispiel andere Baustellen im Umkreis und sind dafür andere Straßen gesperrt, dann können die Stadtwerke erst einmal nicht dort bauen. Vor einer Baumaßnahme müssen unter anderem die Politikerinnen und Politiker in den Bezirksvertretungen informiert werden. Eine Vielzahl von Genehmigungen sind nötig. Außerdem wird vorher immer auch der Untergrund untersucht und geprüft, zum Beispiel ob dort noch Reste aus dem zweiten Weltkrieg liegen. Je nachdem, wie viel das Projekt kostet, müssen die Stadtwerke die Arbeiten dafür auch noch in ganz Europa ausschreiben. Das alles kostet ebenfalls Zeit und Geld.
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