Jerusalema-Challenge Essen: Reaktion auf Klage von Warner Bros.

Monatelang haben Organisationen und Privatpersonen in Essen und der Welt zu dem Song Jerusalema getanzt und Videos voller Hoffnung im Netz verbreitet. Doch jetzt hagelt es Klagen zu dieser Challenge. Viele in Essen sind entsetzt.

"Unsere Arbeit wird damit nicht geschätzt" - Pflegekraft aus Essen

Es war die Challenge für Pflegeeinrichtungen, Polizei und Feuerwehr - die Jerusalema-Challenge. Es wurden Videos gefilmt, wie das Personal auf den Song aus Africa von Master KG tanzt und die Welt hat es gefeiert. Monate später kommt jetzt aber eine Klagewelle von Warner Bros. Sie haben die Rechte als Label an dem Song und fordern Schadensgeld, weil die Videos alle ohne rechtmäßige Lizenzen aufgenommen wurden. Darauf haben sie auch ein Recht, denn die Urheberrechte sind verletzt worden. Lieder mit GEMA-Rechten dürfen nicht einfach Videos unterlegen, vor allem nicht, wenn darüber Organisationen und Unternehmen promotet werden.

Trotzdem sind viele Menschen über die Klagen entsetzt. Auch bei uns in Essen. Hier hat zum Beispiel das Pflegeheim Otto-Hue-Haus mitgemacht. Sie mussten die Videos jetzt schon aus dem Netz löschen. Susanne Radefeld hat uns ihre Enttäuschung im Radio Essen-Interview erzählt. Sie versteht die rechtliche Lage und gibt zu, dass sie da einfach nicht drüber nachgedacht hatten, weil es alle gemacht haben. Sie findet es aber unverschämt, dass so viele Videos um die Welt gingen und auf einmal komme Warner Bros. an und wirft mit Klagen um sich. Das wertet die harte Arbeit der Pflegekräfte komplett ab, sagt Radefeld. Jetzt bleibt ihr und den Bewohner:innen des Otto-Hue-Haus aber noch die Erinnerung und sie geben nicht auf. Es wird weitergetanzt, aber dann immer mit Absicherung.

© Radio Essen

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