Immobilienmarkt in Essen: Zinsen werden für viele Menschen unbezahlbar

Die Lage auf dem Immobilienmarkt in Essen hat sich in den letzten Monaten stark verändert. Dafür sind die Zinsen ein ausschlaggebender Grund. Es spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle.

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Weniger Nachfrage in Essen

Die Lage am Immobilienmarkt in Essen hat sich in den letzten zwei Monaten stark verändert. Das liegt vor allem an den stark gestiegenen Zinsen, sagen Experten. Seit Anfang des Jahres haben sich diese mehr als vervierfacht. Dadurch wollen gerade deutlich weniger Menschen ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Die größte Veränderung sieht Georg Meintrup von "S-Immobilien" in Essen bei Mehrfamilienhäusern. Viele Menschen kaufen diese als Wertanlage. Durch die aktuell hohen Zinsen lohnt sich das aber für viele nicht mehr. Dadurch sind gerade viel mehr Immobilien auf dem Markt als nachgefragt werden. Anders ist die Situation bei Gewerbeimmobilien. Diese werden weiterhin sehr stark nachgefragt, sagt Eckhard Brockhoff von Brockhoff-Immobilien in Bredeney.

Immobilien in Essen verlieren nicht an Wert

Auch wenn die Nachfrage gerade stark zurückgeht, verlieren die Immobilien nicht ihren Wert, so Georg Meintrup. Der Quadratmeterpreis hat sich trotz des unausgeglichenen Marktes nicht verändert. Eckhard Brockhoff sagt, dass die Verkäufer gerade ihren Preis gar nicht senken können. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen trifft die Zinserhöhung auch die Menschen, die gerade schon etwas bei der Bank finanzieren. Zum anderen sind die Preise der Immobilien seit dem Kauf teilweise auf den doppelten Wert gestiegen. Menschen, die ihr Haus dann einfach günstiger verkaufen würden, würden viel Geld verlieren.

Prognose für Immobilienmarkt in Essen fast unmöglich

Die Lage auf dem Essener Immobilienmarkt spiegelt die Lage in vielen Großstädten wieder. Trotzdem kam der starke Zinsanstieg auch für die Experten überraschend. Meintrup glaubt, dass es gerade an verschiedenen Stellen Probleme gibt. Die Zinserhöhung, die gestiegenen Energiekosten und die Lieferschwierigkeiten für Baumaterial spielten dabei eine zentrale Rolle. Auch er bezeichnet den starken Zinsanstieg als drastisches Ereignis. Experten hätten vielleicht mit einem Anstieg von einem halben Prozent gerechnet. Trotzdem denkt Meintrup, dass die Situation mittelfristig keine großen Veränderungen bewirkt. Eine genaue Prognose möchte er wegen der unsicheren Lage aber ungern abgeben.

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