Banken in Essen wollen Strafzins abschaffen

Auch bei uns in Essen müssen Banken angelegtes Geld teuer bei der Europäischen Zentralbank parken. Diese Kosten geben viele Banken an Kunden weiter. Damit wird bald Schluss sein.

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Geldanlegen in Essen könnte günstiger werden

Wenn Banken in Essen Geld von ihren Kundinnen und Kunden bei der Europäischen Zentralbank anlegen, werden dafür Gebühren fällig. Von 200 Euro behält die EZB einen Euro ein. Diese Kosten geben viele Banken an Kunden mit viel Geld auf dem Konto weiter - mit einem Strafzins. Heute hat die Zentralbank diese Kosten abgeschafft. Deshalb wollen auch Banken mit Sitz in Essen ihre Strafzinsen abschaffen.

Banken in Essen geben Gebühren teilweise weiter

Bei uns in Essen gibt es vier Banken, die hier ihren Hauptsitz haben. Die Geno-Bank, die Sparkasse und die Nationalbank nehmen bisher nur geringe Strafzinsen. Und die auch nur von Menschen oder Firmen mit volleren Konten. Die Geno-Bank behält ab 100.000 Euro auf dem Konto jeweils einen von 200 Euro bei sich. Die Sparkasse und die National-Bank haben mit solchen Kunden spezielle Vereinbarungen gemacht. Ein Sparkassen-Sprecher sagt, dass davon nur einer von hundert Kunden betroffen ist. Die meisten davon sind Firmen. Alle drei Banken wollen ihre Strafzinsen jetzt genauso stark senken wie die Europäische Zentralbank. Die Bank im Bistum Essen hat bisher keine Strafzinsen bei Privatkunden erhoben. Sie geht davon aus, dass Privatkunden bei Spar- und Termineinlagen nun wieder Zinserträge erwarten können, sagte eine Sprecherin gegenüber Radio Essen. Anders sieht es im institutionellen Bereich aus. Dort hat die Bank die Negativzinsen der EZB weitergegeben, dies entfällt ab August wieder.

Warum es Strafzinsen gibt

Strafzinsen nutzt die Europäische Zentralbank als Steuerungsinstrument. Wenn wir alle also wenig Geld ausgeben und es lieber auf dem Konto parken, soll der Strafzins dieses Parken unattraktiv machen. Wenn wir das Geld stattdessen ausgeben oder investieren, kurbelt das die Wirtschaft an. Jetzt gerade wird alles teurer, es ist zu viel Geld im Umlauf. Deshalb haben die EZB und damit auch die anderen Banken die Strafzinsen abgeschafft. Damit wird es attraktiver, das Geld auf dem Konto zu lassen. So sinkt die Nachfrage. Und wenn weniger Menschen etwas kaufen, wird das Produkt auch wieder günstiger.

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