Hundeangriffe in Essen: Postboten lernen sich zu schützen

Auszubildende der Deutschen Post in Essen haben am Mittwoch (31.08.) den Umgang mit Hunden im Arbeitsalltag trainiert. Denn: Immer wieder werden Zustellerinnen und Zusteller von Hunden angegriffen. Um das zu verhindern, kann man die richtige Körpersprache üben.

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Postboten in Essen werden fit im Umgang mit Hunden

"Vorsicht! Bissiger Hund!" - das Schild kennen wir alle aus Vorgärten bei uns Essen. Aber auch Menschen mit bissigem Hund wollen ihre Post bekommen und Postboten müssen oft in die Gebiete bissiger Hunde eindringen. Im letzten Jahr wurden rund 1800 Postboten in Deutschland von Hunden angegriffen, rund 1000 sogar schwer verletzt. Auch in Essen gibt es immer wieder Vorfälle mit Hunden, sagt die Deutsche Post. Deswegen ist der richtige Umgang mit den Vierbeinern für Postboten und Zusteller sehr wichtig. Ein Hundetraining ist für die Azubis der Deutschen Post ein fester Bestandteil der Ausbildung. 13 Auszubildende hatten deshalb am Mittwoch (31.08.) ein Date mit dem Hundeexperten Michael Pfaff und seinen zwei Schäferhunden Clip und Demi.

Hundedame Demi simuliert eine gefährliche Situation am Gartenzaun.© Radio Essen
Hundedame Demi simuliert eine gefährliche Situation am Gartenzaun.
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Hundeexperten trainieren Azubis in Essen

Eine einzige negative Erfahrung mit einem Hund reicht aus, um für immer Angst vor Hunden zu haben, sagt Hundeexperte Michael Pfaff. Deswegen sei es wichtig, dass man die Sprache der Hunde versteht und jede Situation richtig einschätzen kann. Im Training übt er mit den Azubis die Übergabe am Gartenzaun oder den richtigen Gang, wenn man einem Hund entgegenläuft. "Wichtig ist, dass man den Hund nicht anlockt oder füttert. Zusteller, die den Hund ignorieren, werden deutlich weniger angegriffen", sagt der Trainer im Radio Essen-Interview.

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Hundebesitzer in Essen müssen für eine sichere Zustellung sorgen

"Wir bringen den Zustellern heute bei, dass sie selbst über die Zustellung entscheiden. Wenn sie eine Situation als zu gefährlich einstufen, dann können sie die Zustellung abbrechen und das Paket wieder mitnehmen", erklärt der Hundeprofi. Dann muss Zeit und Ort notiert werden und die Deutsche Post informiert den Kunden über die gescheiterte Zustellung. Am Ende sind aber die Besitzer selbst in der Pflicht, für eine sichere Übergabe der Post oder der Pakete zu sorgen, meint Pfaff. Weiß man, dass der Hund mit bellen oder beißen auf die Postboten reagiert, muss der Besitzer den Hund für den Zeitraum der Zustellung einsperren oder einen Ablageort vereinbaren.

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