Sommerferien in Essen: Gefahr für ausgesetzte Tiere steigt - Was wir dagegen tun können

Ausgesetzte Hunde an Raststätten - ein Bild, welches immer wieder zu den Sommerferien auftaucht. Zahlreiche Hunde werden jedes Jahr von ihren Besitzern auf den Weg in den Urlaub zurückgelassen. Wir haben mit der Leiterin des Albert-Schweizer-Tierheims in Essen gesprochen.

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© Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services

Situation in Essen diesen Sommer besonders schlimm

Während Corona und des Lockdowns hatten viele Menschen plötzlich mehr Zeit und waren öfter zu Hause. Schon in der Vergangenheit haben wir über den Trend berichtet, dass sich Menschen in diesen einsamen Zeiten ein Haustier angeschafft haben. Diese Zeiten sind jetzt allerdings vorbei und in diesem Sommer geht es nach zwei Jahren Pandemie für viele wieder in den Sommerurlaub. Aber wohin mit den Tieren?

Die Essener Tierheime sehen darin den Ursprung für das Problem, dass die Zahl an abgegebenen und ausgesetzten Tieren momentan so hoch ist. Sie seien es zwar gewohnt, dass die Zahl in den Sommermonaten steigt, aber diesen Sommer sei die Situation besonders schlimm, heißt es. Zu viele Leute haben sich in der Corona Zeit Haustiere angeschafft, die sie während ihres Urlaubs nirgendwo untergebracht bekommen.

Tierheim in Essen kennt das Problem

Auch das Albert-Schweizer-Tierheim im Nordviertel hat jeden Sommer mit den Konsequenzen des verantwortungslosen Handelns zahlreicher Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer zu kämpfen. Die Leiterin des Tierheims Jeanette Gudd, hat uns erzählt, wie gefährlich es tatsächlich ist, wenn Hunde einfach an Raststätten ausgesetzt werden. Die Hunde können bei den Temperaturen einen Hitzekollaps erleiden oder sogar schwere Autounfälle verursachen, wenn sie sich in Panik losreißen, um auf die Straße zu rennen. Die letzten Hunde, die von Raststätten eingesammelt und ins Essener Tierheim gebracht werden mussten, seien zum Glück in keinem lebensbedrohlichen Zustand gewesen - allerdings waren sie stark traumatisiert, betont Jeanette Gudd.

Unterbringungen für Hunde in Essen

Die meisten Hundebesitzer:innen waren wahrscheinlich schon mal in dieser Situation: Der Hundesitter ist in der letzten Sekunde abgesprungen und plötzlich steht man kurz vor dem Urlaub ohne da. Aber kein Grund zur Panik: In Essen gibt es Hundepensionen, die Eure Vierbeiner betreuen, während Ihr im Urlaub seid. Dafür kommen zum Beispiel die Hundepension "Tako Bello" in Werden oder der Hundehof Gerwers in Burgaltendorf in Frage in Frage. Bei Letzterem könnt Ihr auch Eure Katzen, Hamster und Co. unterbringen. Informiert Euch nur immer vorab, ob Eure Haustiere alle für die Pension erforderlichen Impfungen und Versicherungen haben. Ansonsten könnt Ihr auch die Services von Dogsharing-Plattformen nutzen. Da können Euch Hundebesitzer:innen und andere Interessierte unter die Arme greifen, wenn Ihr noch Betreuung für Eure Hunde benötigt.

Die Radio Essen-Tipps zum Verreisen mit Hund

Eine weitere Option ist es natürlich, mit seinem Hund gemeinsam zu verreisen. Das schränkt zwar in der Wahl des Urlaubsziels etwas ein, kann aber abgesehen davon eine wunderschöne Erfahrung sein. Allerdings gilt es, bei einer Reise mit Tier ein paar Dinge zu beachten. Futter, Hundeleine und Kotbeutel sollten für Euren Hund natürlich immer mit dabei sein. Abgesehen davon solltet Ihr aber auch unbedingt eine kleine tierische Reiseapotheke für den Fall der Fälle einpacken. Außerdem empfiehlt es sich, vor der Ankunft schon mal den nächsten Tierarzt am Zielort zu recherchieren und eine Hundemarke mit der Adresse Eurer Urlaubsadresse anfertigen zu lassen.

Generell gilt hier: Vorbereitung ist alles! Deswegen solltet Ihr Euch auch auf jeden Fall im Vorfeld über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes informieren und alle nötigen Versicherungen abschließen. Mit diesen Tipps dürfte dem Traumurlaub mit Eurem Lieblings-Vierbeiner dann nichts mehr im Wege stehen. Wir von Radio Essen wünschen Euch viel Spaß!

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