Großer Krankenhausverbund in Essen geplant

Bei den Essener Krankenhäusern bahnt sich eine Veränderung an. Drei große Krankenhaus-Konzerne aus unserer Stadt wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten. Sie planen ein "Essener Modell". Jetzt wurden die ersten Schritte dahin gemacht. Was das für Patientinnen, Patienten und das Personal bedeutet, lest ihr hier.

Blick ins Krankenhaus (Symbolbild).
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Zusammenschluss von Krankenhausträgern in Essen

In Essen verändert sich die Krankenhauslandschaft immer weiter und immer schneller. Noch vor ein paar Jahren gab es viele Krankenhäuser mit unterschiedlichen Trägern in der Stadt. Inzwischen wurden die Krankenhäuser von insgesamt vier Trägern übernommen. Drei von ihnen, die Contilia, die evangelischen Kliniken Essen-Mitte und die Krupp-Krankenhäuser, wollen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Die Verantwortlichen haben eine gemeinsame Erklärung für das "Essener Modell" unterzeichnet. In den nächsten Monaten wollen die Klinikträger klären, welche medizinischen, wirtschaftlichen und auch baulichen Veränderungen sie in den nächsten Monaten stemmen müssen. Dafür wollen sie auch ein gemeinsames Finanzierungskonzept entwickeln. Der Hintergrund sind die geplanten Krankenhausreformen von Bund und Land. Zum Teil soll es Fördergelder für neue Projekte geben, für die sich die Kliniken mit dem "Essener Modell" bewerben möchten.

In Essen setzen Krankenhäuser auf neue Ideen und Zusammenarbeit

In Essen gibt es immer noch viele Krankenhäuser, die unterschiedliche Schwerpunkte bei der Behandlungen bestimmter Krankheiten haben. Diese Spezialisierung der Kliniken soll mit dem Krankenhausverbund jetzt weiter vorangetrieben werden. Die medizinische Versorgung in Essen soll so weiter auf hohem Niveau bleiben. Außerdem müssen die Krankenhäuser immer mehr auf ambulante Behandlungen setzen. Ein weiterer Schwerpunkt bei der Entwicklung ist die Digitalisierung in den Krankenhäusern. Demnächst soll es auch die E-Akte für alle Patientinnen und Patienten geben. Das sind alles Herausforderungen, die sich nur gemeinsam umsetzen lassen, so die Idee des Zusammenschlusses. Für Patientinnen und Patienten soll sich erst einmal nichts ändern. Die Träger der Krankenhäuser planen vorerst keine Schließungen. Allerdings befindet sich ein Teil des Krupp-Krankenhauses gerade in einem großen Umstrukturierungsprozess. Gerade eine Notfallversorgung, die für jede und jeden möglichst nah am Wohnort ist, soll gesichert werden. Daneben wird es aber auch weiter viel mehr Spezialisierungen auf einzelne Krankheiten in den jeweiligen Kliniken geben.

Für die mehr als 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäuser wird sich auf längere Sicht sicherlich einiges in ihrem Arbeitsumfeld ändern. Die Pflegekräfte sind im Gesundheitswesen aber nach wie vor rar und die Krankenhäuser sind weiterhin froh über jede Pflegekraft, die sie haben. Die Kliniken haben bereits in der Politik Werbung für ihre Idee gemacht und bekommen aus der Kommunalpolitik von CDU und Grünen ein positives Feedback, aber auch von Oberbürgermeister Thomas Kufen. Die SPD sieht die Kooperation ebenfalls grundsätzlich positiv, ergänzt aber, dass es nicht durch "die Hintertür weitere Klinikschließungen" geben darf.

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