Gelegte Brände und Machete in Essen: Anklage ist da

Es waren dramatische Bilder an einem Septemberwochenende in Essen. Ein Mann legt Brände in zwei Mehrfamilienhäusern und fährt mit einer Machete in ein Geschäft. Jetzt ist die Anklage da.

Ein Mann fährt mit Lieferwagen in einen Laden in Essen
© Justin Brosch

Mann in Essen legt Brände und fährt in Geschäft

Der 28. September 2024 ist ein Tag, den viele Essenerinnen und Essener sicher noch nicht vergessen haben. Ein zum Tatzeitpunkt 41-jähriger Syrer sorgte für einen selten dagewesenen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr in Altenessen und Katernberg. Der Mann legte Brände in zwei Mehrfamilienhäusern und fuhr mit einer Machete bewaffnet in ein Geschäft. Von mutigen Zeugen wurde er in einem Hinterhof gestellt, bevor ihn die Polizei festnehmen konnte. Bei den Bränden gab es viele Verletzte, darunter auch viele Kleinkinder. Über wacklige Leitern holten Anwohner und Passanten Babys von außen aus den Fenstern und wurden zu Rettern. Es waren dramatische Bilder. Die Chronologie der Ereignisse gibt es hier nochmal zum nachlesen.

Die Hintergründe der Tat sind weiterhin nicht ganz klar. Zunächst hieß es, ein Trennungsdrama steckte dahinter. Danach gab es Hinweise, dass die Tat aus einem Streit zwischen zwei Familien hervorging. Zuletzt gab der Angeklagte im Bezug zu seiner Tat an, dass er Erinnerungslücken habe. Möglich scheint eine psychische Unzurechnungsfähigkeit. Dennoch ist jetzt die Anklageschrift da.

Es waren schlimme Bilder in Essen

Täter in Essen wegen 4-fach versuchten Mordes angeklagt

Die Ermittlungen in den letzten Monaten waren umfangreich. Der komplette Hintergrund des Tatverdächtigen wurde gecheckt, die vielen Geschädigten mussten angehört werden. Entsprechend lang ist auch die Anklageschrift, wie Volker Schröder, Anwalt des Angeklagten, und auch das Landgericht Essen auf Radio Essen-Nachfrage bestätigt hat. Ihm liegen jetzt 85 Seiten vor. Sein Mandant ist wegen versuchten Mordes in vier Fällen angeklagt. Außerdem wegen gefährlicher Körperverletzung in fünf Fällen und wegen schwerer Brandstiftung in drei Fällen. Die Staatsanwaltschaft verlangt jetzt schon Sicherungsverwahrung. Einen Termin für den Prozessstart gibt es noch nicht, verhandelt wird vor dem Schwurgericht Essen.

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