Gegen Jugendkriminalität in Essen: Haus des Jugendrechts weiter erfolgreich

Das Haus des Jugendrechts in Essen ist weiter erfolgreich. Das sagt der Jugendhilfeausschuss in seiner Bilanz. In dem Haus werden junge Intensivtäter betreut. Viele werden danach offenbar nicht mehr straffällig.

Haus des Jugendrechts
© Stadt Essen

Betreuung in Essen für junge Intensivtäter

Kriminelle Karrieren von jungen Intensivtätern in Essen beenden, deren Rückfall verhindern, Jugendkriminalität reduzieren und das Sicherheitsgefühl in Essen verbessern. Das sind die Ziele des Haus des Jugendrechts in Rüttenscheid. Seit 2018 haben Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt ihre Büros dort nebeneinander und kümmern sich um junge Intensivtäter.

Als Intensivtäter gilt, wer innerhalb eines Jahres mindestens fünf Mal durch bestimmte Straftaten wie Raub, Erpressung, Diebstahl oder Körperverletzung aufgefallen ist. Im Jahr 2022 wurden im Haus des Jugendrechts laut Jahresbilanz 93 solcher junger Menschen betreut, 65 aus Essen und 28 aus Mülheim.

Zwischenbilanz in Essen für Haus des Jugendrechts

Im Haus des Jugendrechts in Essen bekommen die jungen Menschen einen persönlichen Betreuer, der unter anderem über die Familiensituation und den Freundeskreis Bescheid weiß. Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt arbeiten dabei eng zusammen. Wer ein Jahr lang straffrei bleibt, wird aus dem Programm entlassen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 wurden 73 Personen als junge Intensivtäter im Haus des Jugendrechts geführt. Davon befanden sich zehn Jugendliche zu dem Zeitpunkt in Haft, Untersuchungshaft oder U-Haftvermeidung. 20 Personen wurden im laufenden Jahr aus dem Programm entlassen. Eine Untersuchung zeigt, dass knapp die Hälfte der jungen Menschen auch danach offenbar straffrei geblieben ist. Vor allem die Zahl der jungen Menschen, die danach wieder drei oder mehr Straftaten begangen hat, sei deutlich rückläufig, heißt es.

Unterstützung für straffällige Kinder in Essen

Im Haus des Jugendrechts ist auch das Programm "Kurve kriegen" des Landes angesiedelt. Hier geht es darum, sich abzeichnende Intensivtäter-Karrieren frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Bis Dezember 2022 haben 92 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 Jahren an dem Programm teilgenommen. Bei 39 von ihnen hat die Betreuung offenbar geholfen - sie wurden aus dem Programm entlassen. Gleichzeitig wurden aber auch acht direkt in das Intensivtäterprogramm im Haus des Jugendrechts überführt.

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